Synodaler Prozess

Logo der Weltsynode bei der Europa-Etappe der Weltsynode am 7. Februar 2023 in Prag (Tschechien).
Logo der Weltsynode bei der Europa-Etappe der Weltsynode am 7. Februar 2023 in Prag (Tschechien).

Papst Franziskus startet den weltweiten synodalen Prozess in Rom. Ziel ist es, die Kirche insgesamt synodaler, das heisst partizipativer und gemeinschaftlicher zu machen. Thema der Beratungen ist: «Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung». Die Weltbischofsynode findet vom 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom statt. Aus der Schweiz nehmen Helena Jeppesen-Spuhler von Fastenaktion und Bischof Felix Gmür für die Schweizer Bischofskonferenz teil.

Papst Franziskus hat zur Vorbereitung der Bischofssynode 2023 einen weltweiten synodalen Prozess angestossen. In mehreren Stufen haben Gläubige mit ihren Bischöfen beraten, was für die Kirche wichtig ist. Das Ergebnis dieser Beratungen ist das Arbeitsinstrument der Synode 2023, auch bekannt als «Instrumentum laboris».

Aus der Schweiz gibt es eine Sammlung von Rückmeldungen auf das Arbeitsinstrument. Was für die Schweiz wichtig ist, hat die Pastoralkommission der Bischofskonferenz hier zusammengestellt. Zudem gibt es eine gute Übersicht zum synodalen Prozess in der Schweiz. Die Ergebnisse der Diskussionen sind im Schweizer Synodenbericht vom 12. Juli 2022 festgehalten.

Immer wieder spricht Papst Franziskus von «Synodalität». Er betont, dass er ein gemeinschaftliches Leitungsmodell für die Kirche anstrebt. Ein eigens zum Thema Synodalität erschienenes Dokument «Die Synodalität in Leben und Sendung der Kirche» (2018) kann hier heruntergeladen werden.

Arbeitsdokument der Weltsynode

Sie können das offizielle Arbeitsdokument zur Weltsynode auf Deutsch, Italienisch und Englisch herunterladen.

Abschluss-Dokument der kontinentalen Versammlung in Prag 2023
Die kontinentale Versammlung in Prag 2023

Im Oktober 2021 berief Papst Franziskus alle Mitglieder der katholischen Kirche zu einer Synode ein und löste Hunderttausende von Treffen auf der ganzen Welt aus. Pfarreien, Diözesen, Bischofskonferenzen, Orden, kirchliche Vereinigungen und Bewegungen sowie vatikanische Dikasterien brachten sich in dieser ersten Phase des Zuhörens und Teilens zum Ausdruck. Es war die grösste Konsultation in der katholischen Kirche überhaupt.

Alle die nach Rom geschickten nationalen Beiträge wurden von einer Gruppe von Sachverständigen zusammengestellt, die unter genauer Beobachtung der Gemeinschaft das „Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe” ausgearbeitet hat. Von Januar bis März 2023 wurden sieben kontinentale Synodenversammlungen auf der ganzen Welt durchgeführt: in Afrika, Ozeanien, Asien, im Nahen Osten, Europa, Lateinamerika und Nordamerika. Die europäische Versammlung fand im Februar 2023 in Prag statt.

Die Schweizer Delegation für die europäische synodale Versammlung in Prag bestand aus vier Personen: Mgr. Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz; Cristina Vonzun, Leiterin des Katholischen Medienzentrums der italienischen Schweiz und Mitglied der Steuerungsgruppe der diözesanen Etappe der Bischofssynode in Lugano; Tatjana Disteli, Generalsekretärin der Aargauer Landeskirche; Helena Jeppesen-Spuhler, Mitarbeiterin bei Fastenaktion.

Zehn weitere Delegierte werden per Videokonferenz teilnehmen.

Stellungnahme der Schweizer Online-Delegation zur Synodalen Versammlung in Prag

Votum von Helena Jeppesen, Schweizer Delegierte an der Europasynode in Prag

Nicht nur diskutieren, sondern auch gemeinsam entscheiden

Der Schweizer Synodenbericht 2022

Der Schweizer Synodenbericht ist das Ergebnis der nationalen Etappe der Weltbischofssynode 2023 «Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung». Der Bericht wurde nach Rom geschickt und als Arbeitsdokument für die kontinentale Etappe der Synode im Frühjahr 2023 in Prag verwendet.

weitere Informationen

Wie läuft der synodale Prozess ab?

Auf die erste Phase auf Ebene der Ortskirchen bis zum 15. August 2022 folgte 2022/2023 ein weiterer synodaler Prozess auf Kontinentalebene, der wiederum in eine Versammlung der Bischofssynode selbst im Oktober 2023 in Rom mündet.

Die jeweiligen Zwischenergebnisse wurden von Bischofskonferenzen und Synodensekretariat ausgewertet und zusammengefasst, um der nächsten Runde als Arbeitsgrundlage zu dienen.

Ab 2024 sollen die Ergebnisse der Bischofssynode weltweit vor Ort implementiert werden. Ziel ist es, bei allem eine möglichst grosse Zahl auch sehr unterschiedlicher Mitglieder der Kirche zu beteiligen.

Bereits 2018 hatte Franziskus die Ordnung der 1965 von Papst Paul VI. gegründeten Bischofssynode so geändert, dass Vor- und Nachbereitung ein grösseres Gewicht bekommen und daran mehr Menschen beteiligt werden.

Informationen aus den Bistümern
Der Synodale Prozess 2021-2024

«Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung»

Papst Franziskus ruft einen weltweiten synodalen Prozess aus. Um die Kirche insgesamt synodaler zu machen, soll über die für Herbst 2023 in Rom geplante Bischofssynode zunächst auf diözesaner, dann auf kontinentaler Ebene beraten werden. Thema der Beratungen ist «Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung».

Zehn Themenfelder für die erste Phase der Weltsynode:

«I. DIE WEGGEFÄHRTEN (…) Wenn gesagt wird ‘unsere Kirche’ – wer gehört dazu? Wer bittet darum, gemeinsam zu gehen? Wer sind die Reisegefährten, auch ausserhalb des kirchlichen Sprengels? Welche Personen oder Gruppen werden absichtlich oder tatsächlich aussen vorgelassen?

II. ZUHÖREN (…) Wie wird den Laien, besonders den Jugendlichen und den Frauen, zugehört? Wie wird der Beitrag der gottgeweihten Frauen und Männer (Ordensleute, Anm.d. Red.) integriert? Welchen Raum hat die Stimme der Minderheiten, der Ausgestossenen und der Ausgeschlossenen? Gelingt es, Vorurteile und Stereotypen zu identifizieren, die das Zuhören behindern? (…)

III. DAS WORT ERGREIFEN (…) Wie wird innerhalb der Gemeinschaft und ihrer Organe ein freier und authentischer kommunikativer Stil gefördert, ohne Doppeldeutigkeit und Opportunismus? Wie sieht es im Hinblick auf die Gesellschaft aus, deren Teil wir sind? Wann und wie gelingt es, das zu sagen, was ihnen am Herzen liegt? Wie funktioniert die Beziehung zu den Medien (nicht nur der katholischen)? Wer spricht im Namen der christlichen Gemeinschaft, und wie wird er oder sie ausgewählt?

IV. FEIERN (…) Auf welche Weise inspirieren und orientieren tatsächlich das Gebet und die Feier der Liturgie das ‘gemeinsame Gehen’? Wie werden ihre wichtigsten Entscheidungen inspiriert? Wie werden die aktive Teilnahme aller Gläubigen an der Liturgie und am Heiligungsdienst gefördert? (…)

V. MITVERANTWORTUNG IN DER SENDUNG (…) Wie unterstützt die Gemeinschaft die eigenen Mitglieder, die in einem Dienst in der Gesellschaft engagiert sind (sozialer und politischer Einsatz, Tätigkeit in der wissenschaftlichen Forschung und in der Lehre, in der Förderung der sozialen Gerechtigkeit, im Schutz der Menschenrechte und der Pflege des gemeinsamen Hauses, usw.)? Wie hilft sie ihnen, diesen Einsatz in einer missionarischen Perspektive zu leben? (…)

VI. IN DER KIRCHE UND IN DER GESELLSCHAFT DIALOG FÜHREN (…) Welches sind die Orte und die Modalitäten des Dialogs im Inneren unserer Teilkirche? Wie wird mit den unterschiedlichen Sichtweisen, mit Konflikten und Schwierigkeiten umgegangen? (…) Wie tritt die Kirche mit anderen Instanzen der Gesellschaft in Dialog und lernt von ihnen: der Welt der Politik, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft, der Armen …?

VII. MIT DEN ANDEREN CHRISTLICHEN KONFESSIONEN (…) Welche Beziehungen werden mit den Schwestern und Brüdern der anderen christlichen Konfessionen unterhalten? Welche Bereiche sind umfasst? Welche Früchte sind durch dieses ‘gemeinsame Gehen’ gereift? Welche Schwierigkeiten sind entstanden?

VIII. AUTORITÄT UND TEILNAHME (…) Wie werden die zu verfolgenden Ziele, die einzuschlagenden Wege und die zu erfolgenden Schritte festgelegt? Wie wird innerhalb unserer Teilkirche die Autorität ausgeübt? Wie sieht die Praxis der Teamarbeit und der Mitverantwortung aus? Wie werden die laikalen Dienste und die Übernahme von Verantwortung durch die Gläubigen gefördert? Wie funktionieren die synodalen Organismen auf Ebene der Teilkirche? (…)

IX. UNTERSCHEIDEN UND ENTSCHEIDEN (…) Wie wird die Teilnahme an Entscheidungen innerhalb hierarchisch strukturierter Gemeinschaften gefördert? Wie wird die Phase der Konsultation mit derjenigen der Entscheidung verbunden, den Prozess des decision-making mit dem Moment des decision-taking? Auf welche Art und Weise und durch welche Mittel werden Transparenz und Rechenschaft gefördert?

X. SICH IN DER SYNODALITÄT BILDEN (…) Wie werden die Menschen ausgebildet, besonders diejenigen, die innerhalb der christlichen Gemeinschaft verantwortliche Stellen einnehmen, um sie zu befähigen, ‘gemeinsam zu gehen’, sich gegenseitig zuzuhören und miteinander in Dialog zu treten? Welche Ausbildung wird im Hinblick auf die Unterscheidung und die Ausübung der Autorität angeboten? (…)»

Newsbeiträge zum Thema

Meldungen aus anderen Medien zum Thema

Bilder

Bischof Felix Gmür eröffnet die Kampagne zum synodalen Prozess, September 2021 | © Bistum Basel
Papst Franziskus zum Auftakt des synodalen Prozesses in Rom. | © KNA
Der St. Galler Dompfarrer Beat Grögli zeigt das Bild, das um die Welt geht: Papst Franziskus in einer hörenden Haltung. | © Sabine Rüthemann
Bischof Lazzeri eröffnete im Oktober 2021 den synodalen Prozess in der Kathedrale Lugano. | © Ti-Press / Samuel Golay
Gebetshalt mit Bischof Lovey | © Vera Rüttimann
Bischof Joseph Bonnemain | © Silvan Hohl
Bischof Morerod verabschiedet sich in der Kathedrale Freiburg von den Gläubigen | © Georges Scherrer
Bischof Morerod eröffnet in der Kathedrale Freiburg den synodalen Prozess | © Georges Scherrer
Synodaler Prozess im Bistum St. Gallen: Auch der St. Galler Bischof Markus Büchel will zuhören. | © Barbara Ludwig
Jugendliche der spanischsprachigen Mission beim Start des synodalen Prozesses in Einsiedeln. | © Raphael Rauch
Plakat der Jugend zum Auftakt des synodalen Prozesses in Einsiedeln. | © Raphael Rauch
Katharina Jost schreibt Befürchtungen zum synodalen Prozess auf.  | © Manuela Matt