Bis Ende Jahr hat Bischof Bonnemain die Einrichtung eines unabhängigen Schweizer Kirchenstrafgericht versprochen. Sechs Monate später ist klar: Das Versprechen ist kaum zu halten. Der Abschluss der Serie «Wo stehen wir?»
Bistümer diskriminieren Seelsorgende, deren Privatleben nicht der katholischen Sexuallehre entspricht. Damit soll Schluss sein, fordert die RKZ seit letztem September. In Deutschland ist die Entkopplung von Missio und Privatleben bereits Realität. Die Schweizer Bischöfe wollen «die deutsche Lösung» nicht. Der dritte Teil der kath.ch-Serie «Wo stehen wir?»
Bis Ende 2024 sei eine nationale Meldestelle für Missbrauchsbetroffene eingerichtet. Das sagte Bischof Joseph Maria Bonnemain am 12. September. Sechs Monate später rudern die Kirchenoberen zurück: zu kompliziert, zu wenig Personal. Jacqueline Fehr und Sandra Müller sehen das anders: Dank des Opferhilfegesetzes seien alle Strukturen vorhanden. Der zweite Teil der kath.ch-Serie «Wo stehen wir?»
Die Empörung war gross, als man letzten September erfuhr: Dem Forschungsteam, das Missbrauch in der Kirche untersucht, war der Zugang zum Archiv der Nuntiatur in Bern verweigert worden. Nun nimmt das Team einen neuen Anlauf. Wer ihm Zugang verschaffen kann, ist noch immer unklar.
Seit der Vorstellung der Pilotstudie sind bald sechs Monate vergangen. In einer fünfteiligen Serie fragt kath.ch: Wo stehen die geplanten Massnahmen? Meldestelle, Kirchenstrafgericht, Professionalisierung des Personalwesens, Missio und Privatleben: Ab Montag, jede Woche zur Mittagszeit.