Papst Franziskus

Papst Franziskus
Papst Franziskus

Franziskus ist seit dem 13. März 2013 der 266. Papst der römisch-katholischen Kirche und der erste Lateinamerikaner in diesem Amt. Der gelernte Chemietechniker wird mit 21 Jahren Priester, tritt kurze Zeit später dem Jesuitenorden bei und wird 1998 zum Erzbischof von Buenos Aires ernannt. Er erwirbt sich den Ruf, bescheiden und volksnah zu sein und sich für die Armen einzusetzen. Auch nach seinem Amtsantritt als Papst kündigt Franziskus an, eine „arme Kirche für die Armen“ anzustreben und die Kurie reformieren zu wollen.

Leben und Wirken

Franziskus wird am 17. Dezember 1936 als José Mario Bergoglio in einem Vorort von Buenos Aires als eines von fünf Kindern italienischer Einwanderer geboren. Er besitzt die argentinische und die italienische Staatsangehörigkeit.

Mit 21 Jahren entscheidet sich Bergoglio für den Priesterberuf. In diese Zeit fällt eine schwere Lungenerkrankung, bei der ihm ein Teil der rechten Lunge entfernt wird, was dauerhaft eine gesundheitliche Belastung darstellt. Am 11. März 1958 tritt Bergoglio dem Jesuitenorden bei. Er studiert zunächst Geisteswissenschaften und Philosophie in Chile. Nach seiner Rückkehr nach Argentinien studiert Bergoglio an der Theologischen Fakultät des Colegio Máximo San José in San Miguel Philosophie und Theologie. Die Studien schliesst er 1970 ab. Gleichzeitig lehrt er Literatur und Psychologie am Kolleg in Santa Fe und später in Buenos Aires. Am 13. Dezember 1969 wird Bergolio zum Priester geweiht. Sein Terziat zur Beendigung seiner Ausbildung, um in den Jesuitenorden eingegliedert zu werden, verbringt er in den Jahren 1970 und 1971 in Alcalà de Henares in Spanien.

Nach Argentinien zurückgekehrt, arbeitet er als Novizenmeister und Theologiedozent an der Hochschule von San Miguel bis ihm schliesslich 1973 das Amt des Jesuitenprovinzials für Argentinien übertragen wird. Dieses Amt sollte er bis 1979 innehaben. In diese Zeit fallen die Proteste der Befreiungstheologie gegen Ungerechtigkeit und Diktatur in Lateinamerika, die von Geistlichen vor allem in Chile und Brasilien unterstützt wird.

Nach dem erfolgreichen Putsch der Militärjunta 1976 in Argentinien stellt sich die katholische Kirchenhierarchie hinter das Regime. Der unbarmherzige Umgang mit Oppositionellen und Andersdenkenden durch das Regime führt zu einer Spaltung der katholischen Kirche. Die meisten Bischöfe lehnen die Befreiungstheologie ab. Für Bergoglio ist es eine Gratwanderung zwischen sozialem Einsatz, Gewährung von Schutz für Verfolgte und Kontakten mit der Militärjunta. Als er 2013 zum Papst gewählt wird, werfen ihm Kritiker vor, er habe sich zu sehr mit dem Regime arrangiert. Bergoglio selbst weist die Vorwürfe zurück.

Von 1980 bis 1986 steht Bergoglio als Rektor der Theologischen Hochschule von San Miguel vor. 1986 verbringt er einige Monate zu Forschungszwecken in Frankfurt am Main.

In Cordoba wirkt Bergoglio zwischen 1986 und 1992 als Priester bevor Papst Johannes Paul II. ihn am 20.Mai 1992 zum Weihbischof von Buenos Aires und Titularbischof von Auca ernennt. Die Bischofsweihe findet am 27. Juni in Buenos Aires statt. Bergoligo gilt als volksnah, bescheiden und den Armen zugewandt. Er kritisiert offen die Korruption der Herrschenden und die miserablen Lebensbedingungen eines Grossteils der Bevölkerung.  Nach dem Tod von Kardinal Antonio Quarracino 1998 wird Bergoglio zum Erzbischof von Buenos Aires ernannt. Er übernimmt gleichzeitig die Aufgabe des Ordinarius für die Gläubigen der orientalischen Riten. Am 21. Februar 2001 wird  Bergoglio Kardinalpriester mit der Titelkirche San Roberto Bellarmino.

Er ist Mitglied der Kongreation für den Gottesdienst, den Päpstlichen Rat für die Familie und die Päpstliche Kommission für Lateinamerika. Von 2005 bis 2011 hat Bergoglio den Vorsitz der Argentinischen Bischofskonferenz inne.

Am 13. März 2013 wird Bergoglio im fünften Wahlgang zum 266. Papst gewählt. Er gibt sich den Namen Franziskus, in Anlehnung an den Heiligen Franz von Assisi. Er ist seit 1272 Jahren der erste Nichteuropäer und der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. Viele verbinden mit seinem bescheidenen und unprätentiösen Stil die Hoffnung auf Wandel in der katholischen Kirche.

Werke und Enzykliken

Enzyklika Lumen fidei

Die erste Enzyklika von Papst Franziskus. Mit ihr wurde am 29. Juni 2013, zum ersten Mal in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche, eine gemeinsame Enzyklika zweier Päpste veröffentlicht. Die Lehrschrift baut auf einer begonnenen, aber nicht vollendeten Enzyklika des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Unterzeichnet wurde die Enzyklika nur von Franziskus. Die zentrale Aussage der Lehrschrift ist, dass der Glaube notwendigerweise Konsequenzen für das Handeln der Christen in der Gesellschaft haben muss. Weiter sollten Christen für Menschenwürde, Schutz von Ehe und Familie, Achtung der Schöpfung sowie für Frieden und gerechte Regierungsformen eintreten.

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Enzyklika Laudato si

Auf 220 Seiten entwirft Papst Franziskus eine umfassende Zusammenschau und Analyse der gegenwärtigen ökologischen und sozialen Krise und er spart nicht mit deutlichen Ansagen. Der Titel «Laudato si» spielt an auf den Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi. Der Heilige Franziskus verfasste dieses Gebet im 13. Jahrhundert und ruft die Menschen zum Lobpreis Gottes in all seinen Geschöpfen auf.

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Enzyklika Fratelli Tutti

Das dritte grosse Lehrschreiben des amtierenden Kirchenoberhaupts soll eine Gesellschaftsordnung für die Zeit nach der Corona-Pandemie entwerfen. Es ist nach seinen Anfangsworten dem Ordensgründer Franz von Assisi (1181/82-1226) und dessen Offenheit gegenüber allen Menschen verpflichtet.

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Infografiken zur Enzyklika

Nachapostolisches Schreiben: Amoris Laetitia

Amoris laetitia („die Freude der Liebe”) über die Liebe in der Familie ist ein nachsynodales Schreiben von Papst Franziskus. Es wurde am Fest des heiligen Josef des Jahres 2016, dem 19. März, unterzeichnet und von der römischen Kurie am 8. April vorgestellt. Das Schreiben bezieht sich auf die Beratungen und Ergebnisse der ordentlichen Bischofssynode zu den pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung. Die Bischofssynode hatte dem Papst im Oktober 2015 nach zweijähriger Arbeitszeit den Abschlussbericht übergeben.

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Apostolisches Schreiben Laudate Deum

Laudate Deum ist das zweite Apostolisches Scheiben des Heiligen Vaters zum Thema Umwelt und führt die Enzyklika Laudato si’ fort. In seiner Schrift ruft Franziskus zu einem konsequenten Handeln in der Klimakrise auf und wendet sich gegen die Leugnung des Klimawandels. Das Schreiben wurde am 4. Oktober 2023, dem Fest des heiligen Franz von Assisi, unterzeichnet und richtet sich an alle Menschen guten Willens.

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Synodaler Prozess

Informationen zum Synodalen Prozess erhalten Sie in einem separaten Dossier.

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