Die Luzerner Landeskirche legt einen Teil ihres Gewinns als Reserven auf einem Konto an. Sie will gewappnet sein für allfällige Kosten zur Aufarbeitung und Bewältigung von Missbrauch in der Kirche. Und ein Zeichen gegen innen und aussen setzen.
«Geht’s noch?», dachte die Präsidentin der IG Missbrauch Kirche, als sie das Neueste zum Fall des Chorherrn Gilles Roduit erfuhr. Bischof Jean-Marie Lovey hat Roduit – nach dessen Hungerstreik – wieder als Pfarrer von Saint-Maurice eingesetzt, trotz erneuten Missbrauchsvorwürfen im letzten November.
Die Opferorganisation Sapec ist enttäuscht, dass der Walliser Chorherr Gilles Roduit mit einem Hungerstreik erreicht, was er wollte: Er darf wieder Pfarrer von Saint-Maurice sein. Dabei seien die Missbrauchsvorwürfe gegen ihn nicht geklärt, findet die Sapec.
Hinter den Kulissen wurde monatelang über eine gemeinsame Studie verhandelt. Nun gehen die Reformierten alleine voran. Der Grund: Wegen des Anstiegs der Missbrauchsmeldungen und Genugtuungsleistungen fehlte den Katholiken das Geld.
Der Rat der Evangelisch-Reformierten Kirche plant eine grossangelegte Umfrage zu sexuellem Missbrauch in der Schweiz. Die Dunkelfeldstudie soll mehr Fälle ans Licht bringen, als Akten dokumentiert haben. Es wurde über eine gemeinsame Umfrage mit der katholischen Kirche nachgedacht.
Ein Anstieg von 1800 auf 3600: Die Austritte aus der römisch-katholischen Kirche im Kanton Solothurn haben sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Grund dafür seien die durch die Pilotstudie bekannt gewordenen Missbrauchsfälle, ist Synodalratspräsident Urs Umbricht überzeugt.
Trotz dringenden Handlungsbedarfes: Es gibt zu wenig Ressourcen für Prävention von Gewalt in der Kirche. Und der Ländervergleich zeigt: Die Schweiz ist zu spät bei der Aufarbeitung sowohl sexueller als auch spiritueller Gewalt. Fazit einer Fachtagung zum Thema.
Einige Jungs sitzen auf rosa Kuppen und treiben im Wasser. Beim genauen Hinschauen wird klar: Die Kuppen sind die Spitzen von priesterlichen Geschlechtsteilen. Die Karikatur von Caro Rutz hat den Publikumspreis der Ausstellung «Gezeichnet 2023» gewonnen.
Bis Ende Jahr hat Bischof Bonnemain die Einrichtung eines unabhängigen Schweizer Kirchenstrafgericht versprochen. Sechs Monate später ist klar: Das Versprechen ist kaum zu halten. Der Abschluss der Serie «Wo stehen wir?»
Es ist eine Abrechnung in Form von «Bekenntnissen». Charles Martig hat sich mit einer ungeschönten Analyse des Umgangs der Kirche mit dem Missbrauch als Direktor und Chefredaktor des Katholischen Medienzentrums verabschiedet. Das einzige, was helfen könne, sei Transparenz. «Ich hoffe, dass kath.ch dazu weiterhin einen Beitrag leistet.»
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