Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, würdigt in Bern Benedikt XVI. als grossen Theologen und intellektuellen Papst. Der Dreikönigstag passe perfekt, um des verstorbenen Pontifex zu gedenken: Wie die Heiligen Drei Könige habe Benedikt XVI. die Wahrheit gesucht, gefunden – und sie verkündet.
Die italienische Zeitung «Il Giornale» veröffentlicht einen Auszug aus Georg Gänsweins Enthüllungsbuch. Darin geht’s um die Entmachtung von Benedikts Weggefährten im Jahr 2020. Papst Franziskus habe ihn gedemütigt und zum «halbierten Präfekten» gemacht, kritisiert Gänswein. Eine Intervention von Benedikt XVI. sei folgenlos geblieben.
Benedikt XVI. liegt in einem Zypressensarg, der wiederum in einem Zink- und Eichensarg liegt. Warum der Aufwand? Zypresse stehe für die Unsterblichkeit der Seele, sagt ein Bestattungsexperte. Der Zinksarg schliesse den Inhalt «quasi luftdicht» ab. Italien lege mehr Wert auf die Sargqualität: «Wir führen in Zürich spezielle Italiener-Särge, die teurer sind als herkömmliche Särge.»
Früher lehrte Rudolf Voderholzer (63) an der Uni Freiburg. Zusammen mit Erzbischof Georg Gänswein dürfte er der wichtigste Mann sein, was die Deutungshoheit von Benedikt XVI. betrifft. Der Bischof von Regensburg verwaltet Benedikts Nachlass.
Das Bistum St. Gallen hadert mit so manchem, was aus Rom kommt. Bischof Markus Büchel würdigt Joseph Ratzinger als grossen Theologen. Die Entscheidung, den Traditionalisten Vitus Huonder zum Bischof von Chur zu ernennen, kritisiert Büchel ebenso wie Benedikts Annäherung an die Piusbrüder.
Der Liturgie-Experte Martin Klöckener verteidigt Franziskus’ Entscheidung, eine biblische Predigt und keine Laudatio auf Benedikt XVI. zu halten. Auch wenn in der Schweiz bei Abdankungen sehr persönliche Worte üblich sind: Bei einem Requiem geht es nicht darum, Lebensbilder zu präsentieren, sondern für den Verstorbenen bei Gott einzutreten. Ein Gastkommentar.
Eine emeritierte Königin für einen emeritierten Papst: Sofia von Spanien hat am Requiem für Benedikt XVI. in Rom teilgenommen. Ebenfalls angereist sind König Philippe von Belgien und seine Frau Mathilde. Die Schweiz war mit Botschafter Denis Knobel vertreten.
Auf dem Petersplatz wurde am Donnerstag wieder «santo subito» gefordert: eine umgehende Heiligsprechung Benedikts XVI. Mehrere Kardinäle legen sogar noch eine Schippe drauf. Kirchenhistoriker warnen dagegen – erneut...
Die Trauerfeiern für einen ehemaligen Papst waren nicht nur für die Zeremonienmeister im Vatikan eine Premiere. Auch Papst Franziskus betrat Neuland.
Blasmusik, Lederhosen und weiss-blaue Fahnen: Am Tag der Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI. verwandelt sich Rom noch einmal in eine bayerische Aussenstelle. Insgesamt 50'000 Menschen nehmen vom einstigen Papst Abschied.
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