Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer.
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Rudolf Voderholzer verwaltet Benedikts Nachlass

Früher lehrte Rudolf Voderholzer (63) an der Uni Freiburg. Zusammen mit Erzbischof Georg Gänswein dürfte er der wichtigste Mann sein, was die Deutungshoheit von Benedikt XVI. betrifft. Der Bischof von Regensburg verwaltet Benedikts Nachlass.

Raphael Rauch

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer kümmert sich künftig als Direktor des Instituts Papst Benedikt XVI. um den persönlichen Nachlass des gestorbenen Kirchenoberhaupts, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. «Das ist seit langem besprochen, dass sein persönlicher Nachlass in Regensburg verwaltet wird», sagte Voderholzer. 

«Es ist in Regensburg alles vorbereitet»

Er habe schon vor vielen Jahren mit Benedikt besprochen, sich um den Nachlass zu kümmern. Benedikt habe gesagt, es sei vernünftig, wenn seine persönlichen Sachen, wie seine Bibliothek und sein privater Nachlass, zusammenblieben. «Es ist in Regensburg alles vorbereitet.»

Erinnerung an den Papst-Besuch in Regensburg: Bischof Rudolf Voderholzer (rechts) weiht ein Denkmal ein. Im Rollstuhl: Benedikts Bruder.
Erinnerung an den Papst-Besuch in Regensburg: Bischof Rudolf Voderholzer (rechts) weiht ein Denkmal ein. Im Rollstuhl: Benedikts Bruder.

Mit Regensburg fühlte sich Benedikt verbunden, weil er dort als Professor gelehrt und im benachbarten Pentling 1970 ein Haus gebaut hatte, in dem er eigentlich seinen Lebensabend verbringen wollte. Ausserdem lebte in Regensburg sein älterer Bruder Georg.

«Würdig, einfach und schlicht»

Rudolf Voderholzer empfand das Requiem für Benedikt XVI. am Donnerstag angemessen und stimmig: «Würdig, einfach und schlicht» sei die Feier gewesen, «so wie Benedikt sich das gewünscht hat», sagte Voderholzer nach dem Gottesdienst der Deutschen Presse-Agentur.

Erzbischof Georg Gänswein und Diego Giovanni Ravelli legen das Evangeliar auf den Sarg des verstorbenen Benedikt XVI.
Erzbischof Georg Gänswein und Diego Giovanni Ravelli legen das Evangeliar auf den Sarg des verstorbenen Benedikt XVI.

Franziskus ging kaum persönlich auf Benedikt XVI. und seine Verdienste ein. Das sehe die katholische Liturgie auch nicht vor, meinte Voderholzer. Benedikt selbst handhabte es beim Requiem für Johannes Paul II. allerdings anders: Als Kardinal Joseph Ratzinger würdigte er den polnischen Papst mit sehr persönlichen Worten.

Ein Kritiker des Synodalen Weges

Rudolf Voderholzer wurde 1997 in Regensburg von Gerhard Ludwig Müller promoviert. Von 2003 bis 2005 wirkte er am Departement für Glaubens- und Religionswissenschaft und Philosophie an der Uni Freiburg i.Ü. 2005 erhielt er einen Ruf in Trier.

Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, beim Synodalen Weg in Frankfurt.
Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, beim Synodalen Weg in Frankfurt.

Seit 2008 ist er Direktor des «Institut Papst Benedikt XVI.», das für die gesammelten Schriften von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. verantwortlich ist. Vor zehn Jahren, am 6. Dezember 2012, ernannte Benedikt XVI. Rudolf Voderholzer zum Bischof von Regensburg. Er gilt als konservativ und zählt zu den Kritikern des Synodalen Wegs in Deutschland.


Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. | © KNA
6. Januar 2023 | 10:42
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