Alfred Bodenheimer lebt in Israel und der Schweiz. Ein Gespräch über Krieg, erwachenden Antisemitismus in der Schweiz und warum die Wiedergeburt der Zweistaatenlösung in Europa populär, aber in Israel eigentlich kein Thema ist.
Die Talmudschule in Davos wird offensichtlich geschlossen. Das sagt Jonathan Kreutner vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG). Mit dem jüngsten Vorfall, bei dem ein Schüler der Talmudschule im Ort öffentlich beschimpft wurde, habe die Schliessung jedoch nichts zu tun, meint er.
In der katholischen Kirche wird seit 2011 jährlich am zweiten Fastensonntag der «Tag des Judentums» begangen. Verschiedene Pfarreien in der Schweiz richten ihre Gottesdienstfeiern danach aus. Die Vorlagen dazu werden vom Schweizerischen Katholischen Bibelwerk gestaltet. «Das kann ein Ansatz zur Gestaltung der Predigten sein – nicht nur am ›Dies judaicus’», sagt Winfried Bader, Leiter des Bibelwerks.
400 Jüdinnen und Juden forderten im November vom Papst eine klare Stellungnahme der katholischen Kirche nach dem Terrorangriff der Hamas. Nun haben sie Antwort auf ihren offenen Brief an Papst Franziskus erhalten.
Seit Jahren wird in der Schweiz diskutiert, ob Nazi-Symbole in der Öffentlichkeit verboten werden. Nun hat der Bundesrat offenbar ein Einsehen und arbeitet eine gesetzliche Grundlage aus. Jonathan Kreutner vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) meint dazu: «Die Politik muss sich jetzt in einem ersten Schritt auf eine klare, nachvollziehbare Liste von Nazi-Symbolen konzentrieren».
Izeta Saric (43) und Tamar Krieger (34) sind Freundinnen. Kennengelernt haben sich die Muslimin und die Jüdin im interreligiösen Dialog. Im Interview sprechen sie über ihre Freundschaft, den Krieg im Nahen Osten – und wie man mit Hassgefühlen umgehen soll.
Der jüdische Friedhof in Basel wurde mit antiisraelischen Parolen beschmiert. Dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG wurden in den vergangenen Wochen sehr viele solcher Schmierereien gemeldet, darunter auch sehr schlimme wie «Tod den Juden». Ob es zu einer Anzeige kommt, ist bisher unklar.
Noch sieht in der verlassenen, vierstöckigen Lagerhalle in Basels Stadtzentrum nichts nach dem neuen Domizil des Jüdischen Museums der Schweiz aus. Es gibt einiges zu tun bis zur geplanten Eröffnung im Sommer 2025. Aber der bisherige Standort platzt aus allen Nähten – deshalb müssen unter anderem originale Möbel des Solothurner Bethauses unter Verschluss bleiben.
Nach den Worten von Ralph Lewin, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), könnte auch in der Schweiz die Stimmung gegenüber der jüdischen Gemeinschaft kippen. In anderen Ländern haben antisemitische Angriffe zugenommen.
In Stein gegossener Antisemitismus: In vielen Kirchen sind bis heute antijüdische Darstellungen zu sehen. Der Umgang damit wird vielerorts heiss diskutiert. Im Kölner Dom soll es nun ein neues Kunstwerk geben, um den Dialog zu fördern.
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