SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner
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Jonathan Kreutner: «Bald gibt es nur noch eine Talmudschule in Zürich»

Die Talmudschule in Davos wird offensichtlich geschlossen. Das sagt Jonathan Kreutner vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG). Mit dem jüngsten Vorfall, bei dem ein Schüler der Talmudschule im Ort öffentlich beschimpft wurde, habe die Schliessung jedoch nichts zu tun, meint er.

«Unseren Informationen zufolge bestehen Überlegungen, die Talmudschule in Davos, die im alten Hotel Cresta an der Talstrasse untergebracht ist, zu schliessen. Entschieden sei aber noch nichts. Dies hat aber offenbar nichts mit dem jüngsten Vorfall in Davos zu tun, bei dem ein 20-jähriger Zürcher Schüler, der zurzeit die Talmud-Schule besucht, von einem Mann auf offener Strasse antisemitisch beschimpft wurde. Falls es zu einer Schliessung käme, würde nach Montreux und Kriens eine weitere Talmudschule in der Schweiz verschwinden. Damit würde jene in Zürich als einzige verbleiben. Auch Talmudschulen sind Teil der Infrastruktur einer jüdischen Gemeinschaft. Dahinter steckt auch ein Trend zur Konzentration solcher Einrichtungen in grössere Städte mit grösseren Gemeinschaften. Das ist nicht ungewöhnlich und betrifft auch andere Bereiche des jüdischen Lebens.»

Das sagt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) auf Anfrage von kath.ch. Anlass war, über eine Reaktion der Talmudschule Davos zum oben beschriebenen Zwischenfall zu berichten, bei dem einer ihrer Schüler beschimpft wurde. Der Verwalter der Talmudschule Davos, Jacques Czitron, war jedoch mehrmals telefonisch nicht erreichbar und konnte so weder zum Vorfall, noch zur offenbar baldigen Schliessung der Schule befragt werden. (sas)

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SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner | © zVg
27. Februar 2024 | 13:30
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