Franziskus ruft zum Frieden im Heiligen Land auf

400 Jüdinnen und Juden forderten im November vom Papst eine klare Stellungnahme der katholischen Kirche nach dem Terrorangriff der Hamas. Nun haben sie Antwort auf ihren offenen Brief an Papst Franziskus erhalten.

Papst Franziskus hat auf den offenen Brief von rund 400 Jüdinnen und Juden geantwortet, die eine klare Verurteilung des Terrorangriffs der Hamas fordern. Seit dem 7. Oktober sei das Heilige Land in eine Spirale nie da gewesener Gewalt geraten, schreibt der Papst in seinem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Brief. «Es zerreisst mir das Herz, wenn ich sehe, was im Heiligen Land geschieht, durch die Macht von so viel Spaltung und so viel Hass.»

Papst Franziskus im Petersdom
Papst Franziskus im Petersdom

Franziskus verurteilt jede Form von Antijudaismus und Antisemitismus. Die Beziehung zwischen der katholischer Kirche und dem Judentum sei besonders und einzigartig. Die Katholiken seien sehr besorgt über die Zunahme an Angriffen gegen Juden in der ganzen Welt.

Horizonte des Lichts eröffnen

«Mein Herz ist euch nahe, dem Heiligen Land, allen Völkern, die es bewohnen, Israelis und Palästinensern, und ich bete, dass der Wunsch nach Frieden in allen die Oberhand gewinnt», schreibt der Papst weiter. Er bete auch für die Rückkehr der Geiseln.

Die Terrorgruppe Hamas erschoss zahlreiche Besucherinnen und Besucher eines Festivals.
Die Terrorgruppe Hamas erschoss zahlreiche Besucherinnen und Besucher eines Festivals.

Franziskus ruft zum Handeln für Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Land auf. Es müsse alles getan werden, um Beziehungen zu schaffen, die neue «Horizonte des Lichts» für alle – Israelis und Palästinenser – eröffnen können.

Kirche als Leuchtfeuer

Der Brief ist datiert vom 2. Februar und richtet sich an «meine jüdischen Brüder und Schwestern in Israel». Laut einem Bericht des «Osservatore Romano» zählt unter anderem die Historikerin Karma Ben Johanan zu dem Empfängern. Sie gehört zu den Erstunterzeichnern des offenen Briefes an Franziskus, den rund 400 Jüdinnen und Juden im November veröffentlicht hatten.

Free-Palestine-Demonstration in Berlin, 4. November 2023
Free-Palestine-Demonstration in Berlin, 4. November 2023

Darin bitten sie die katholische Kirche unter anderem, das terroristische Massaker der Hamas unmissverständlich zu verurteilen und es von den zivilen Opfern der israelischen Offensive zu unterscheiden – «so tragisch und herzzerreissend sie auch sind». Auch solle die Kirche «als Leuchtfeuer moralischer und konzeptioneller Klarheit inmitten eines Ozeans von Desinformation, Verzerrung und Täuschung» wirken. (cic)

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Orthodoxe Juden vor der Klagemauer in Jerusalem | © pixabay/MoneyforCoffee, Pixabay License
4. Februar 2024 | 17:00
Lesezeit: ca. 1 Min.
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