Ignazio Cassis ruft angesichts des grassierenden Antisemitismus dazu auf, den Zusammenhalt im Land zu stärken. «Mit der Reichspogromnacht, mit dem Holocaust und mit den Massakern vom 7. Oktober wurden Träume und Hoffnungen ausgelöscht im Namen einer menschenverachtenden Ideologie, die keine Vielfalt erträgt», schreibt der Aussenminister und ermahnt, die Vielfalt zu achten und zu verteidigen.
Nach den Worten von Ralph Lewin, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), könnte auch in der Schweiz die Stimmung gegenüber der jüdischen Gemeinschaft kippen. In anderen Ländern haben antisemitische Angriffe zugenommen.
Eine jüdische Grossmutter erzählt ihrem Enkel von ihrer Flucht vor Nazi-Schergen im Zweiten Weltkrieg – und von ihrer ersten grossen Liebe. «White Bird» von der US-Autorin Raquel Jaramillo Palacio war 2019 erst ein erfolgreiches Jugendbuch. Dann erschien ein Comic über die Geschichte. Nun soll bald auch ein Film des Schweizer Regisseurs Marc Forster folgen.
«Klimaschwindel», «Transgender-Ideologie», rechtsextremes Gedankengut: Der österreichische Online-Sender «Auf1», der neben Verschwörungstheorien auch antisemitische Inhalte verbreitet, soll in die Schweiz kommen. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) will den Sender beobachten und besonders schwere Fälle von Antisemitismus zur Anzeige bringen.
Werden Nazi-Symbole in der Schweiz bald verboten? Das hofft der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG). «Mit der Verwendung von Nazi-Symbolen wird direkt gewollt oder indirekt in Kauf genommen, dass das Leid und der Schmerz von Millionen von Menschen instrumentalisiert und missbraucht wird», sagt Jonathan Kreutner. Er baut auf ein Spezialgesetz, bei dem ein Verbot schrittweise umgesetzt werden kann.
Mehrere hundert Menschen haben am Nachmittag des Pfingstsonntags vor der Frankfurter Festhalle gegen das dort am Abend geplante Konzert des britischen Rockmusikers Roger Waters demonstriert. Dem 79 Jahre alten Mitbegründer der Band «Pink Floyd» wird Antisemitismus vorgeworfen.
Seit der Pandemie formieren sich auch in der Schweiz immer mehr Menschen, die dem Staat, den Medien oder der Wissenschaft misstrauen und auf alternative Sicht- und Lebensweisen setzen. Die Anastasia-Bewegung holt viele mit ihrer Ökoromantik ab. Doch ihre Ideologie hat massiven Rechtsdrall. Trotzdem wächst die Anastasiabegeisterung auch in der Schweiz.
Im Internet nimmt die Zahl antisemitischer und rassistischer Äusserungen stark zu. Kommt dazu, dass diese mit klar erkennbarem Absender erscheinen.
Kardinal Kurt Koch hat einen Besuch im deutschen Bistum Würzburg abgesagt. In einem Gottesdienst wird hier ein kürzlich geweihter Priester mitwirken, dem antisemitische Äusserungen vorgeworfen werden.
Papst Franziskus ruft die Christen zur Solidarität mit den Juden auf. Er ist besorgt über Gewalt und Hass gegenüber Juden. Franziskus sprach darüber am Montag bei einer Audienz für europäische Rabbiner.
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