Nach der Einigung zwischen Bischof Vitus Huonder und Pfarrer Wendelin Bucheli herrscht bei homosexuellen Theologen nicht eitel Freude. Im Gegenteil: Sie sind zwar froh, dass der Priester nicht aus Bürglen vertrieben wird. Allerdings stossen ihnen die Konzessionen, die dieser eingehen musste, sauer auf.
Im Streit um die Lesben-Segnung haben sich der Churer Bischof und der Pfarrer von Bürglen geeinigt. Weiterhin offen bleibt aus Sicht von Eugen Koller, Theologe und Redaktor des Pfarreiblatts Urschweiz, wie ein gemeinsamer Weg von homosexuellen Menschen mit der Kirche aussehen könnte.
Dass nun Friede herrscht zwischen dem Churer Bischof Vitus Huonder und dem Bürgler Pfarrer Wendelin Bucheli, löst unter Reformkatholiken keine Begeisterung aus. Die Pfarrei-Initiative Schweiz spricht von einem «Pyrrhussieg». Die Allianz «Es reicht!» sieht in der Einigung ein Muster für «katholische Konfliktbewältigung».
Der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke lehnt jede Öffnung der katholischen Kirche gegenüber Schwulen und Lesben ab. «Die homosexuelle Veranlagung ist eine Form des Leidens, das bestimmte Menschen befällt», sagt Burke.
Zum Thema «Kirche und Homosexualität» gibt es nicht nur den Aufruf zur Enthaltsamkeit, wie ihn kürzlich ein namhafter Kirchenvertreter äusserte. Der homosexuelle katholische Theologe Bruno Fluder setzt sich für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema ein und wünscht sich diese auch in der katholischen Kirche.
Redeverbot für Martin Grichting? Der Auftritt des Churer Generalvikars in der SRF Sendung «Sternstunde Religion» löst bei unseren Lesern auf Facebook Unmut aus.
Bei der Segnung eines homosexuellen Paars in Bürglen sei es um die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Sexualität gegangen, sagte Martin Grichting, Generalvikar des Bistums Chur in der Sendung «Sternstunde Religion» auf SRF Schweizer Radio und Fernsehen am Sonntag, 12. April. Eine solche Sexualität erlaube die Lehre der Kirche nicht.
Er soll kompetent sein, der neue französische Botschafter beim Heiligen Stuhl. Laurent Stefanini ist aber auch bekennender Homosexueller. Laut italienischen Medienberichten will ihn der Vatikan nicht akkreditieren. Hochrangige Kardinäle setzen sich jedoch für den Diplomaten ein.
Seine Auffassung zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen kostet ihn seinen Job an der Katholischen Universität von Chile: Jorge Costadoat Carrasco hat damit das Missfallen von Kardinal Ricardo Ezzati erregt. Der chilenische Jesuitenprovinzial stellt sich hinter seinen Mitbruder.
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