Feiertage: Auffahrt / Christi Himmelfahrt

An Auffahrt finden in manchen ländlichen Gegenden Prozessionen statt. Hier: Umritt in Beromünster.
An Auffahrt finden in manchen ländlichen Gegenden Prozessionen statt. Hier: Umritt in Beromünster.

Christus verlässt die Erde und fährt in den Himmel auf: Das feiern wir 40 Tage nach Ostern an Christi Himmelfahrt. Allerdings geht es nicht um den Eintritt ins Weltall, in den für uns sichtbaren Himmel. Sondern um die Rückkehr zu Gott – in die Ewigkeit.

Am 40. Tag nach dem Ostersonntag – der Ostersonntag wird mitgerechnet – feiern die Christinnen und Christen das Fest der Himmelfahrt Christi.

Der Festtag fällt somit immer auf einen Donnerstag und richtet sich am Ostertermin aus. Gefeiert wird an diesem Tag die Rückkehr des auferstandenen Christus zu seinem Vater in den Himmel. Mittelalterliche Darstellungen zeigen oft am oberen Bildrand den in einer Wolke in den Himmel entschwindenden Christus. Manchmal sind auf diesen Darstellungen nur noch seine Füsse zu sehen.

Dieses Bild geht zurück auf die Bibelstelle aus der Apostelgeschichte: Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken (Apg 1,9). Wolke und Himmel sind zwei Begriffe, die es am Tag Christi Himmelfahrt genauer anzuschauen lohnt. In der Bibel ist die Wolke stets ein Symbol der Erscheinung und Gegenwart Gottes und darf auch im Zusammenhang mit der Himmelfahrt Christi so verstanden werden.

Der Himmel meint bei diesem ausdrucksstarken biblischen Bild nicht den Eintritt in das Weltall, also in den für uns sichtbaren Himmel. Christus ist weder Astronaut noch Raketenmann. Himmel meint die raum- und zeitübersteigende Welt Gottes, in die Christus zurückkehrt. Diesen Ort dürfen wir auch gerne die Herrlichkeit Gottes oder die Ewigkeit nennen. Nachzulesen ist die Himmelfahrt Christi in der Apostelgeschichte 1, 3.9-10 oder im Lukasevangelium 24,50-51.

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Brauchtum

Auffahrtsumritt

Feierliche Prozessionen und Bittgänge durch Felder und Wiesen am und um den Auffahrtstag waren früher in katholischen Gebieten verbreitet. Analog zu den Fronleichnamsprozessionen erhielten sie ihr charakteristisches festliches Gepräge in der Zeit der Gegenreformation. Im Barock erfuhren sie oftmals noch eine Steigerung ins Pompöse. Heutzutage kennt in der Schweiz nur noch der Kanton Luzern die Tradition des Umgangs respektive Umritts an «Uffert» in der Form eines religiös abgestützten Brauchrituals. In sechs Ortschaften finden ausgedehnte Prozessionen statt, die von den aktiv Teilnehmenden zu Fuss oder zu Pferd bewältigt werden. Der grösste, älteste und bekannteste dieser Anlässe ist der Auffahrtsumritt von Beromünster. Rund 1’000 Personen begeben sich alljährlich auf die 18 Kilometer lange Strecke um in Gesellschaft anderer zu wandern, zu meditieren, zu beten, Segnungen zu empfangen oder Predigten von Geistlichen zu hören. Video vom Umritt behalten

Pfingstnovene

Zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten betet die Kirche die Pfingstnovene. In diesem Gebet wird um das Kommen des Heiligen Geistes und seiner sieben Gnadengaben gebetet.

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