Kardinal Walter Brandmüller wendet sich gegen Fehlinterpretationen des päpstlichen Schreibens zu Ehe und Familie durch reformorientierte Kräfte. Freiräume orten dagegen die Theologen Eva-Maria Faber und Martin M. Lintner.
«Der vergangene Freitag war wirklich ein guter Tag für unsere Kirche.» Dies schreibt Christian Cebulj, Rektor der Theologischen Hochschule Chur, in seinem Kommentar zum jüngsten Papst-Dokument. Mit «Amoris laetitia» zeige Papst Franziskus, dass die Kirche in der «pluralen Gegenwart» angekommen sei.
Die Luzerner Pastoraltheologin Stephanie Klein hat das neue Dokument von Papst Franziskus über Ehe und Familie «mit Genuss» gelesen. Bei der Lektüre «geht einem buchstäblich das Herz auf», sagt sie im Interview mit kath.ch. Für die Seelsorgenden stelle das Dokument eine Befreiung dar, und «Amoris laetitia» könnte gar aus mancher «Sackgasse» in der aufgeheizten Diskussion um Genderismus führen.
Über das postsynodale Schreiben «Amoris laetitia» von Papst Franziskus haben die Schweizer Meiden am Wochenende breit berichtet. Wahrgenommen wird der Wille nach Öffnung, auch wenn in der Kirche keine Revolution anstehe.
In einem synodalen Prozess soll die Kirche Schweiz das postsynodale Schreiben «Amoris laetitia» von Papst Franziskus aufarbeiten. Das fordert die Allianz «Es reicht!».
Das postsynodale Schreiben «Amoris laetitia» enthält wunderbare Elemente zur «Unterscheidung» und zur Seelsorge der kleinen Schritte, sagt der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey. Jetzt gehe es darum, Kriterien zu entwickeln, damit die vom Papst genannte «Unterscheidung» nicht in verschiedene Richtungen führt.
Papst Franziskus bleibt sich in seinem postsynodalen Schreiben «Amoris Laetitia» treu, schreibt der Abt von Einsiedeln, Urban Federer. Über die Bischofssynoden zu Ehe und Familie wollte der Papst Debatten ermöglichen. Nun spreche er nicht ein päpstliches Machtwort. Vielmehr gebe er an vielen Stellen die Voten dieser Synoden wieder.
Der Basler Bischof Felix Gmür würdigt das Schreiben von Papst Franziskus zu Ehe und Familie als einen «Weg der Liebe und der Öffnung». In «Amoris laetitia» gehe der Papst von der Wirklichkeit aus, stellt Gmür fest.
Papst Franziskus hat in seinem Schreiben zu Ehe und Familie wiederverheirateten Geschiedenen den Weg zum Kommunionempfang geebnet. Diese Einschätzung äusserte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn.
Papst Franziskus will mehr Barmherzigkeit in der Anwendung der kirchlichen Morallehre zulassen. Grundsätzlich hält er aber an den geltenden Normen zu Ehe und Familie fest, wie aus seinem Schreiben «Amoris laetitia» hervorgeht, das am Freitag veröffentlicht wurde.
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