Das Parlament der Landeskirche des Kantons Luzern verabschiedete am Mittwoch mit grosser Mehrheit eine dringliche Motion. Damit fordern die Synodenmitglieder von Bischof Felix Gmür eine konsequente Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. Andernfalls will die Kantonalkirche gewisse Beiträge an das Bistum zurückbehalten.
Papst Franziskus gehe in den Maschinenraum der Kirche, sagt der Münsteraner Theologe Christian Bauer. Der Papst ändere zunächst weniger konkrete Entscheidungen, sondern den Weg, auf dem Entscheidungen zustande kommen. Der deutsche Pastoraltheologe lobt, dass bei der Synode alle Stimmen gehört werden.
Sergio Massironi arbeitet im Entwicklungsdikasterium und möchte die Theologie von Papst Franziskus in die Realität umsetzen. Der Priester wünscht sich eine neue Sexualmoral und eine modere Stellung der Frau. Den ehemaligen Bischof von Lugano, Valerio Lazzeri, hat er als «sehr spirituellen Menschen» kennengelernt.
Die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler ist eine von 80 Nicht-Geweihten, die im Oktober an der Weltsynode in Rom stimmberechtigt ist. Nun machen Traditionalisten auf «X» – vormals Twitter – Stimmung gegen Jeppesen-Spuhler. Sie beschimpfen sie als Ketzerin und wünschen ihr den Tod. Was ist hier los?
Die Europäischen Kirchen haben sich in Prag getroffen. Jetzt liegt endlich die deutsche Fassung der Ergebnisse vor. «Das Hoffen auf den Heiligen Geist wird hier wohl zu stark strapaziert», meint Charles Martig. «Bei aller Euphorie der Beteiligten ist eine ernüchternde Bilanz vorprogrammiert.»
Die Kirchenreform riskiert an sich selbst zu scheitern, so der Moraltheologe Daniel Bogner. Was helfen kann: Die Bischöfe müssen kalkulierte Grenzverletzungen begehen. Dem stimmt sein deutscher Kollege Matthias Reményi zu und erklärt, warum sich Bischöfe an Klimaaktivisten ein Beispiel nehmen sollten. Eine Analyse.
Die Welt jubelt: Frauen dürfen bei der Weltsynode in Rom mitbestimmen. Doch der Vatikan wirft den Gläubigen nur einen mageren Knochen hin. Denn die Bekanntgabe der Sitzverteilung ist nichts anderes als eine Zementierung des Klerikalismus. Ein Kommentar.
Der australische Erzbischof Timothy Costelloe ist Mitglied der Vorbereitungskommission der Weltsynode im Oktober. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag zur Beendigung der Kontinentalen Phase dämpfte Costelloe Erwartungen an die Weltsynode. Dort würden keine Reformthemen im Zentrum stehen. Sondern man werde sich auf die Methoden einer werdenden synodalen Kirche konzentrieren.
Das Arbeitspapier für die Weltsynode im Oktober 2023 wird Ende Mai veröffentlicht. Gleichzeitig dämpft das vatikanische Synodensekretariat die Erwartungen. Bei der Weltsynode werde es nicht um konkrete Fragen gehen. Es soll nach neuen Methoden der Entscheidungsfindung gesucht werden.
Eine radikale Umkehr fordert die irische Delegation beim Europa-Treffen der Weltsynode. Hintergrund ist der Missbrauchsskandal, der in Irland tiefe Wunden gerissen hat. Sie spricht von einer grossen Sehnsucht bei den Irinnen und Iren nach einer offenen Kirche.
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