In Würzburg diskutierten diese Woche Theologen über die Zukunft der Kirche. Sie sehen in der Synodalität die einzige Chance. Und sie fordern ein Ende der bischöflichen Allmacht.
Der frühere Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), Daniel Kosch, sagt zum Synodalen Weg, dass dieser zwar in Rom als Regelverletzung wahrgenommen werde. Dennoch verletze er nicht das Kirchenrecht.
Zu Pfingsten hat Papst Franziskus an die Bedeutung des Heiligen Geistes für die Weltsynode der katholischen Kirche erinnert. «Die laufende Synode ist – und muss – ein dem Geist gemässer Weg sein», predigte der Papst am Pfingstsonntag im Petersdom.
Der Synodale Weg werde keine tatsächliche Machtkontrolle des bischöflichen Amts hervorbringen, schreibt der Moraltheologe Daniel Bogner in einem Essay in der Herder Korrespondenz. Da bleibe reformorientierten Bischöfen nur ein Vorgehen: die kalkulierte Grenzverletzung.
Der Synodale Weg hat sich für Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Dazu gibt es nun Vorlagen für Segensgottesdienste. Das Arbeitspapier hält fest, dass der «Segen in seiner biblischen Begründung für alle gelte, also auch für queere und geschiedene Menschen».
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat seine zweitägige Vollversammlung in München begonnen. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp äusserte sich in ihrem Bericht «wütend» über die jüngsten Reaktionen einiger Bischöfe und Kurienkardinäle auf die Beschlüsse des deutschen Reformdialogs Synodaler Weg. «Wir erleben eine Kirche, in der Männer ihre Macht zementieren», sagte sie.
Kardinal Reinhard Marx sagte, dass Priester nicht danach streben sollen, alles bestimmen zu wollen. In einer synodalen Kirche sei nicht der Priester der Entscheidende, sondern das ganze Volk Gottes.
Ob alle Bischöfe Deutschlands im Synodalen Ausschuss mitmachen werden, ist ungewiss. Das Gremium konstituiert sich im November. Es ist ein Ergebnis des Synodalen Wegs.
Der Bischof aus Osnabrück, Franz-Josef Bode, glaubt, dass der Synodale Weg zu konkreten Veränderungen in der katholischen Kirche führen wird. In seinem Bistum plant er einige Beschlüsse des Reformprozesses umzusetzen.
Daniel Bogner sieht die Beschlüsse des Synodalen Weges – obschon sie nach vorne weisen – bloss als «kleine Trippelschritte». Denn gescheitert sei der «Ausstieg aus dem monarchistisch verstandenen Amt in der katholischen Kirche», schreibt der Moraltheologe in seinem Gastkommentar.
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