Daniel Bogner
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Daniel Bogner: «Es bleibt die Selbstermächtigung der Bischöfe zur kalkulierten Grenzverletzung»

Der Synodale Weg werde keine tatsächliche Machtkontrolle des bischöflichen Amts hervorbringen, schreibt der Moraltheologe Daniel Bogner in einem Essay in der Herder Korrespondenz. Da bleibe reformorientierten Bischöfen nur ein Vorgehen: die kalkulierte Grenzverletzung.

«So wie Rom auf die zaghaften Reformversuche aus Deutschland reagiert, scheint nur eines zu bleiben: die Selbstermächtigung der an Erneuerung interessierten Bischöfe zur kalkulierten Grenzverletzung. Dies aber nicht, um einfach zu brechen, sondern im Interesse einer Anknüpfung an unterbewertete und liegen gelassene, von der römischen Zentrale nicht mehr gesehene Fadenenden.»

kath.ch hat den Vorabdruck von Daniel Bogners Essay «Souverän unsouverän» in der Herder Korrespondenz vom Juni 2023 erhalten. Darin beurteilt Daniel Bogner bereits die Versuchsanlage des Synodalen Wegs in Deutschland als problematisch: Für das synodale Miteinander von Klerus und Laien sei ein Ort des Redens ausserhalb des geltenden kirchenrechtlichen Systems geschaffen worden, was per se angreifbar sei. Das Resultat des synodalen Wegs sieht er ebenso kritisch: Gewaltenteilung und Machtkontrolle des bischöflichen Amtes sollten demnach fortan über die sogenannte freiwillige Selbstverpflichtung der Monarchen erreicht werden. Das ist gemäss Bogner «per definitionem nicht möglich». Daniel Bogner ist Moraltheologe und lehrt an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz).  (rp)


Daniel Bogner | © Regula Pfeifer
25. Mai 2023 | 16:45
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