Kardinal Kurt Koch hat einen Besuch im deutschen Bistum Würzburg abgesagt. In einem Gottesdienst wird hier ein kürzlich geweihter Priester mitwirken, dem antisemitische Äusserungen vorgeworfen werden.
Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, hat bei einem Gedenkgottesdienst 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine Vergebungsbitte zum in der Kirche geschürten Judenhass formuliert.
In Grossbritannien soll in der kommenden Woche eine Hotline für Antisemitismus-Opfer freigeschaltet werden. Wie der Sender BBC am Sonntag berichtete, soll der Notruf Opfern von antisemitischen Drohungen oder Angriffen helfen und ihnen Rat geben. Die Massnahme geht auf eine Initiative der jüdischen Organisation «Campaign Against Antisemitism» zurück.
Grossbritanniens Premierminister David Cameron will umgerechnet rund 4,14 Millionen Euro (4.37 Franken) zusätzlich für den Schutz von jüdischen Synagogen und Schulen bereitstellen.
Kardinal Kurt Koch macht Christen an der Judenverfolgung durch den Nationalsozialismus in Deutschland mitverantwortlich. In einem Vortrag über die Konzilserklärung «Nostra Aetate» aus dem Jahr 1965 nannte er aber auch Erklärungen für den mangelnden Widerstand gegen das Hitler-Regime.
«Manchmal dauert es hundert Jahre, bis man weiss, ob eine Entscheidung richtig war», sagt die Basler Jüdin Lison Schwartz. Portrait einer Frau, die 1971 nach Israel ausgewandert ist.
Selbst 70 Jahre nach dem Holocaust sei die «Lepra des Antisemitismus» nicht besiegt, sagte Frankreichs Präsident François Hollande. Er will bei antisemitischen Äussserungen schärfere Strafen. – In St. Gallen wird nach einem Vorfall von Fussballfans wegen Verletzung der Rassismusstrafnorm ermittelt.
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