Verabschiedung von Rosmarie Koller-Schmid
Schweiz

Simone Curau-Aepli ist neue Präsidentin des Katholischen Frauenbundes

Luzern, 25.5.16 (kath.ch) Die Thurgauer CVP-Politikerin Simone Curau-Aepli ist neue Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF). Die Delegierten wählten die Unternehmerin und Kommunikationsfachfrau aus Weinfelden TG an ihrer Versammlung vom 24. Mai in Luzern, wie der SKF mitteilt.

«Gerechtigkeit fordern – Solidarität fördern», diese Haltung will die neue Präsidentin laut Mitteilung in Politik, Wirtschaft und Kirche vertreten. An der Delegiertenversammlung bat sie die Anwesenden darum, sie immer wieder an diese Werte und Zukunftsvorstellungen zu erinnern.

Wie wichtig die Forderung nach Gerechtigkeit für Frauen ist, zeigt eine kürzlich vom SKF gemeinsam mit der Gewerkschaft Syna durchgeführte Umfrage unter Kirchenfrauen: Unterforderung, unklare Rollen und Bevorzugung der Priester sorgen für Missstimmung, die privilegierte Rolle der Priester mache ein gleichberechtigtes Arbeiten unmöglich, zeigten sich SKF und Syna aufgrund der Resultate auf ihre Umfrage überzeugt. «Viele Frauen werden in Kirchgemeinden zurückgebunden», bestätigte Curau-Aepli im Interview mit kath.ch. Die privilegierte Rolle von Priestern mache ein gleichberechtigtes Arbeiten von Männern und Frauen in der katholischen Kirche unmöglich. Die neue Präsidentin will daher den bisherigen kritischen Kurs des Frauenbundes weiterführen.

Standing ovations für Koller-Schmid

An der Versammlung im Verkehrshaus Luzern, an der über 300 Delegierte, Bundesrätin Doris Leuthard und die Bischöfe Markus Büchel und Denis Theurillat teilnahmen, wurde auch die bisherige Präsidentin Rosmarie Koller-Schmid mit standing ovations verabschiedet. Erinnert wurde dabei an Höhepunkte ihrer Amtszeit wie etwa die Kundgebung der Allianz «Es reicht» in St. Gallen, an welcher eine grosse Allianz kritischer Katholiken unter Federführung des SKF der Schweizer Bischofskonferenz die Einsetzung eines Administrators für das Bistum Chur vorschlug. Ebenfalls erwähnt wurde die Teilnahme des SKF an der Frauendemonstration für mehr Lohngleichheit in Bern im letzten Jahr.

Doris Leuthard: «Enorme Kraft!»

Bundesrätin Doris Leuthard würdigte die klaren Positionen des SKF, welche dieser «mit Herz und Verstand» vertrete. Konkret erwähnte sie den Einsatz der katholischen Frauen für eine umweltverträgliche Energiepolitik. Die Bundesrätin unterstrich aber auch die Bedeutung von Netzwerken wie dem SKF: «Sie sind mit 150’000 Mitgliedern eine enorme Kraft. Nutzen Sie das!»

Auch Markus Büchel, Bischof von St. Gallen, würdigte die Frauen in den Ortsvereinen und Frauengemeinschaften als Netzwerkerinnen, ohne die vieles nicht möglich wäre. Dem Abschied von Koller-Schmid konnte er durchaus auch Positives abgewinnen, käme sie doch nun wieder «heim ins Bistum.» (sys)

 

Neue SKF-Präsidentin Curau-Aepli: «Frauen wirken bereits jetzt priesterlich!»

SKF-Präsidentin blickt zurück: Frauen sind das Öl im Getriebe der Kirche

Umfrage unter Kirchenfrauen: gleichberechtigte Teamarbeit unmöglich

 

Verabschiedung von Rosmarie Koller-Schmid | © 2016 SKF
25. Mai 2016 | 11:49
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!