Jack Torera alias Jackie Brutsche auf Spurensuche in der spanischen Sierra.
Filmtipp

Das Ende des Schweigens: «Las Toreras»

Filmemacherin Jackie Brutsche alias Jack Torera reist nach Spanien, um Licht in das Dunkel ihrer Familiengeschichte zu bringen. Gemeinsam besiegen Brutsche/Torera das Monster, gegen das Brutsches Mutter den Kampf verloren hatte. Der mutige Dokumentarfilm «Las Toreras» transformiert Trauer in Verständnis und Versöhnung.

Eva Meienberg

«Damals gab ich mir das Versprechen, dass diese Geschichte mein Leben nicht zerstören würde», sagt Jack Torera, das Alter Ego der Filmemacherin Jackie Brutsche.

Ein Familienfoto aus glücklicheren Tagen.
Ein Familienfoto aus glücklicheren Tagen.

Damals nahm sich Jackie Brutsches Mutter Carmen das Leben. Zurück liess sie ihren Mann Paul, ihre zwei Kinder, Pablo und Jackie und eine düstere, schmerzvolle in Schweigen gehüllte Geschichte. Mit ihrem Film will Jackie Brutsche nun Licht in die dunkle Familien-Geschichte bringen.

Keine Angst vor dem Familientabu

Jack Torera macht sich also auf nach Spanien, ins Herkunftsland von Carmen. Dort zieht er durch Dörfer vergangener Zeiten und trifft da und dort eine Frau, die wohl Carmen sein muss. Jackie Brutsche trifft derweil ihre spanische Familie, die überzeugt ist, dass die kalte Schweiz und Pauls Egoismus zum Suizid von Carmen geführt haben.

Auf der Suche nach dem Familiengeheimnis im spanischen Nirgendwo.
Auf der Suche nach dem Familiengeheimnis im spanischen Nirgendwo.

In vielen Gesprächen hört sie ihren Verwandten aufmerksam und verständnisvoll zu. Ihre Fragen verdichten die Antworten zu einer neuen Erzählung von ihrer Mutter. Unterdessen ist Jack Torera in der spanischen Wüste dem Monster auf die Spur gekommen, gegen das Carmen gekämpft und schliesslich verloren hatte.

In «Las Toreras» stellt sich die Filmemacherin mutig ihrer eigenen Geschichte. Gemeinsam mit Jack Torera besiegt sie das Monster ihrer Mutter und bringt Licht in die dunkle Familiengeschichte. Die fiktive Erzählebene Jack Toreras verleiht mit ihren symbolischen, skurrilen und träumerischen Bildern der Vielschichtigkeit dieser biographischen Geschichte einen starken Ausdruck.

«Las Toreras» wurde am diesjährigen Zurich Film Festival mit dem Filmpreis der Zürcher Kirchen geehrt. Hier geht es zum Bericht über die Preisverleihung.

«Las Toreras», Schweiz, Spanien 2023, Regie: Jackie Brutsche, Besetzung: Jacky Brutsche, Paul Brutsche, Juan Pablo Brutsche; Verleih: Filmbringer: https://www.filmbringer.ch/aktuell/, Filmwebsite: https://www.lastoreras.ch/

Kinostart: 16. November 2023

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Jack Torera alias Jackie Brutsche auf Spurensuche in der spanischen Sierra. | © Filmbringer
16. November 2023 | 06:15
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