Abbé Pierre (Mitte) versorgt die Armen mit Essen.
Filmtipp

Lebenslange Mission für die Ärmsten: Abbé Pierre

Abbé Pierre hat sich wie kein anderer in Frankreich für die Ärmsten der Gesellschaft eingesetzt. Der streitbare Priester mit Bart und Béret hat nach dem Zweiten Weltkrieg vor den Toren Paris die Emmaus-Bewegung gegründet. Diese ist zu einer internationalen Organisation angewachsen, die heute auf vier Kontinenten gegen Armut kämpft.

Eva Meienberg

Abbé Pierre ist ein Deckname. Unter diesem hat Henri Grouès im besetzten Frankreich während des Zweiten Weltkrieges gegen das Nazi-Regime gekämpft. Der Priester half jüdischen Menschen und politisch Verfolgten, über die Grenze in die Schweiz zu kommen. Widerstand und Kampf prägten von da an das lange engagierte Leben von Abbé Pierre.

Novize bei den Kapuzinern

Der gleichnamige Spielfilm folgt chronologisch dem Lebensweg des streitbaren Mannes, der während dreissig Jahren auf der Liste der beliebtesten Franzosen stand.

Der junge Abbé Pierre gründet 1949 in Frankreich die Bewegung «Emmaus».
Der junge Abbé Pierre gründet 1949 in Frankreich die Bewegung «Emmaus».

Aus einer reichen französischen Industriellenfamilie stammend, verschenkte er das Erbe seines Vaters und wurde nach dem Jesuiten-Gymnasium Novize bei den Kapuzinern. Aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung musste er aber auf das karge Mönchsleben verzichten.

Bewegung «Emmaus» ging daraus hervor

Bescheiden lebte er dennoch sein Leben lang. Nach dem Krieg wurde er Abgeordneter der französischen Nationalversammlung, 1949 gründete er die Bewegung «Emmaus», die sich in den Jahren nach dem Krieg in Paris um Arme und Obdachlose kümmerte. 1969 wurde die Organisation international und ist heute auf vier Kontinenten vertreten.

Der Priester hilft in Paris während einer Kältewelle den wohnungslosen Menschen.
Der Priester hilft in Paris während einer Kältewelle den wohnungslosen Menschen.

Das Biopic ruft den charismatischen Priester mit Bart und Béret in Erinnerung. Der allen Menschen, die bei ihm anklopften, nur drei Fragen stellte: «Hast du Hunger? Bist du müde? Möchtest du dich waschen? Komm, wir haben auf dich gewartet.» Der Film erzählt die Geschichte eines Menschen, der seine Mission für die Ärmsten der Gesellschaft während seines langen Lebens nie aus den Augen verloren hat.

«Abbé Pierre», Frankreich 2023, Regie: Frédéric Tellier, Besetzung: Benjamin Lavernhe, Emmanuelle Bercot, Michel Vuillermoz; Verleih: JMH Distribution SA, Homepage: Internet: www.jmhsa.ch, Filmseite: L’Abbé Pierre – une vie de combats – Distributions JMH (jmhsa.ch)

Ab 28. März 2024

Film-Matinée am Ostermontag

Am Ostermontag, den 1. April,  findet um 11 Uhr eine Matinée zum Film «Abbé Pierre» im Kino Odeon in Brugg AG statt. Mit einem Exemplar des Pfarrblatts «Horizonte» erhalten die Besucherinnen und Besucher 5.– Franken Reduktion auf den Eintrittspreis für den Film. Im Anschluss daran ist ein Zoom-Gespräch mit Eva Meienberg, Redaktorin Pfarrblatt «Horizonte» und Francois Mollard, Präsident der Emmaus Schweiz Vereinigung, geplant. Weitere Vorpremieren mit der Übertragung des Zoom-Talks finden zeitgleich in Frauenfeld, Weinfelden, Solothurn, Biel, Bern, Einsiedeln und Liestal statt. (sas)

weitere Filmtipps

weitere Filmtipps

Alle Filmtipps
Abbé Pierre (Mitte) versorgt die Armen mit Essen. | © JMHSA, Jérôme Prébois
28. März 2024 | 09:00
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!