Kardinal John Dew sah sich in Neuseeland einem ungeheuren Vorwurf ausgesetzt: Vor Jahrzehnten soll er einen Jungen sexuell missbraucht haben. Doch die Polizei kommt zu einem anderen Ergebnis.
Auch die Kirche in Spanien steckt im Missbrauchssumpf. Die Zahlen steigen; aktuell sind sie ähnlich hoch wie in der Schweiz. Neben dem Wunsch nach Aufklärung legt sich die Bischofskonferenz aber auch mit der sozialistischen Regierung an.
Am Dienstag veröffentlichte das Bistum Basel die Zahlen von mutmasslichen Sexualdelikten. 183 Meldungen sind während der 13-jährigen Amtszeit von Bischof Felix Gmür eingegangen. Zu viele, findet Vreni Peterer und sagt: «Von einer Kirche ohne Missbrauch sind wir noch weit entfernt».
Der Vatikan mahnt Bischof Felix Gmür offiziell im «Fall Nussbaumer» ab. Das zuständige Dikasterium bestätigt zwei grobe Verfahrensfehler. Für die Missbrauchsbetroffene Denise Nussbaumer schafft die Mahnung eine gewisse Befriedigung. Die Formulierung des Textes aus Rom zeige gleichzeitig erneut «dass ich als Opfer keine Rolle spiele».
Bis Ende 2024 sei eine nationale Meldestelle für Missbrauchsbetroffene eingerichtet. Das sagte Bischof Joseph Maria Bonnemain am 12. September. Sechs Monate später rudern die Kirchenoberen zurück: zu kompliziert, zu wenig Personal. Jacqueline Fehr und Sandra Müller sehen das anders: Dank des Opferhilfegesetzes seien alle Strukturen vorhanden. Der zweite Teil der kath.ch-Serie «Wo stehen wir?»
Mary McAleese war Präsidentin, als Irland von der Missbrauchskrise erschüttert wurde. «Es war eine furchtbare Zeit.» Heute engagiert sich die promovierte Kirchenrechtlerin weltweit für Kinderrechte. Am 12. März wird Mary McAleese an der Universität Luzern sprechen. Kath.ch hat die Politikerin und Aktivistin zum Interview getroffen.
Der Chorherr, der im November von seinem Amt als Dekanpfarrer von Saint-Maurice suspendiert wurde, darf nun wieder arbeiten. Der Fall sei juristisch abgeschlossen, begründet die Abtei den Entscheid. Eine Frau hatte den Chorherrn in der RTS-Sendung vom letzten 19. November vorgeworfen, sie als Zwölfjährige missbraucht zu haben.
Der neue Pfarrer in Urdorf, Joseph Naduvilaparambil, mag die «gesunde Streitkultur» in seiner Pfarrei. Mit Kritikern habe er sich versöhnt, sagte er. Er glaubt nicht, dass der Pflichtzölibat für Priester den Missbrauch verursacht habe.
Die Empörung war gross, als man letzten September erfuhr: Dem Forschungsteam, das Missbrauch in der Kirche untersucht, war der Zugang zum Archiv der Nuntiatur in Bern verweigert worden. Nun nimmt das Team einen neuen Anlauf. Wer ihm Zugang verschaffen kann, ist noch immer unklar.
Das Berner Kantonsparlament entscheidet ab nächster Woche, ob die Gelder weiterhin an die Landeskirchen fliessen. Laut einem Vorstoss sollen die Staatsgelder an die katholische Kirche als Druckmittel für die Missbrauchsaufarbeitung sistiert werden. Ein anderer Vorstoss verlangt, dass die Unternehmenssteuern an die Kirchen fortan freiwillig sein sollen.
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