Die KVI-Abstimmung ist vorbei. Laut der CH-Mediengruppe steht «eine Verliererin schon fest», die Kirchen. Welch ein Trugschluss! Ein Gastkommentar von Thomas Vaszary.
Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller (65) ist CSU-Politiker und Katholik. Er ist überzeugt: Die Konzernverantwortungsinitiative wäre ein grosser Fortschritt.
Markus Muff ist Benediktiner und Ökonom. Er hat Sympathien für die Ziele der KVI. Noch wichtiger ist dem Theologen und Ökonomen aber Gewissensbildung: «Menschen mit einem wachen Gewissen tun gewisse Dinge einfach nicht.»
Kongo. Ein Land voller Bodenschätze. Die Bevölkerung leidet aber unter den Arbeitsbedingungen. Das Schauspielhaus Zürich gibt im «Kongo Tribunal» den Kongolesen eine Stimme. Und macht Werbung für die KVI.
Im KVI-Endspurt zeigen die Akteure Nerven. CVP-Ständerätin Andrea Gmür fühlt sich an Hexenverbrennungen erinnert. Ihr Schwager, Bischof Felix Gmür, spricht dagegen von «Kirchen-Bashing». Hoffentlich geht vor lauter KVI das Gedenken an den 9. November nicht unter.
Laut einer SRF-Umfrage unterstützen 72 Prozent der Frauen die Konzernverantwortungsinitiative. Bei den Männern gibt es 55 Prozent Zustimmung. «Frauen reagieren auf traurige Kinder anders als Männer», sagt die Ständerätin Andrea Gmür. Das ärgert Christian Müller.
Die CVP-Ständerätin Andrea Gmür und weitere bürgerliche Politikerinnen haben in einem Offenen Brief das Engagement der Kirchen für die KVI scharf kritisiert. Gmürs Schwager, Bischof Felix Gmür, kontert: Die Vorwürfe seien «samt und sonders unhaltbar».
CVP-Ständerätin Andrea Gmür kritisiert die Kirchen wegen der KVI – und spricht von «Hexenverbrennungen». Der Katholische Frauenbund widerspricht: «Wenn Konzerne Flüsse vergiften oder die Menschenrechte missachten, sollen sie dafür geradestehen.»
Bernd Nilles, Direktor des katholischen Hilfswerks Fastenopfer, akzeptiert die Aussage von CVP-Ständerätin Andrea Gmür nicht, christliche Befürworter der Konzernverantwortungsinitiative würden Gegner verleumden.
CVP-Ständerätin Andrea Gmür lanciert die Kampagne «Frauen gegen KVI: Offener Brief an die Kirchen». Sie findet: «Was momentan abläuft, erinnert an Hexenverbrennungen.» Unterstützung erhält sie von der Glencore-Agentur Furrerhugi.
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