Mutter Teresa.
Vatikan

«Vatican Insider»: Heiligsprechung von Mutter Teresa am 4. September 2016

Rom, 19.11.15 (kath.ch) Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) soll laut italienischen Medienberichten am 4. Dezember 2016 heiliggesprochen werden. Wie das Internetportal «Vatican Insider» am Mittwoch, 18. November, meldete, muss jedoch noch ein ihr zugeschriebenes Wunder von den zuständigen Kardinälen und Bischöfen der Heiligsprechungskongregation abschliessend beurteilt werden.

Die aus Albanien stammende Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa war am 5. September 1997 gestorben. Bereits nach sechs Jahren wurde sie am 19. Oktober 2003 in einem der kürzesten Verfahren der Geschichte von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Wegen ihrer Arbeit für die Ärmsten der Armen auf den Strassen des indischen Kalkutta wurde sie seit den 1970er Jahren weltberühmt.

Die Zeremonie zur Heiligsprechung der Missionarin und Ordensgründerin am Sonntag, 4. September 2016, fände unmittelbar vor ihrem Gedenk- und Todestag vor 20 Jahren statt. Die Feier wäre ein Höhepunkt im bevorstehenden Heiligen Jahr, das Papst Franziskus dem Thema Barmherzigkeit gewidmet hat.

Die medizinischen Experten der Vatikanbehörde hatten die wissenschaftlich unerklärliche Heilung eines Brasilianers mit einem bösartigen Hirntumor auf Fürsprache von Mutter Teresas festgestellt. ein solches Wunder ist eine Voraussetzung für eine Heiligsprechung in der katholischen Kirche. Aus der verantwortlichen vatikanischen Kongregation gab es bisher keine offizielle Bestätigung, dass nach positiver abschliessender Bewertung eine Heiligsprechung am genannten Tag vorgesehen ist.

Die Heiligsprechung ist in der katholischen Kirche eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme zu Gott. Nach dieser «Kanonisation», die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. (cic/kna)

Mutter Teresa. | KNA | © KNA
19. November 2015 | 09:24
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Weltweit bekannt

Mutter Teresa von Kalkutta ist als «Mutter der Armen» weltweit bekannt. Als Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu im heute mazedonischen Skopje geboren, wollte sie schon als Schulmädchen Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den Loreto-Schwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten.

1948 verliess sie diese Gemeinschaft, um ihrer nach eigenem Empfinden eigentlichen Bestimmung nachzugehen. In einen weissen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet, siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft bilden, die «Missionarinnen der Nächstenliebe». Vor allem ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für todgeweihte Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt. (kna)

Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuss fasste, wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem die Ehrenstaatsbürgerschaft der USA sowie 1979 der Friedensnobelpreis. (kna)