Kunsthistorikerin Madeleine Schuppli
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Madeleine Schuppli: «Der Pavillon des Vatikans ist an der Biennale ein grosses Thema»

Der Vatikan betreibt an der Biennale in Venedig einen eigenen Pavillon im Frauengefängnis und hat den berühmten italienischen Künstler und Papst-Provokateur Maurizio Cattelan engagiert. Das hat auch die Kunsthistorikerin und Cattelan-Kennerin Madeleine Schuppli überrascht. Im Podcast «Laut + Leis» sagt sie:

«Ja, ich war überrascht. Das war schon eine ziemliche Nachricht! Ich war auch überrascht, dass der Vatikan einen Pavillon hat an der Venedig-Biennale, wo ja die Länder vertreten sind mit traditionellen Pavillons in den Giardini. Dann gibt es weitere Pavillons verteilt in der Stadt. Und dass einer dieser Pavillons vom Vatikan betrieben wird, war mir neu. Ich habe dann aber gelernt, dass der Vatikan schon seit einigen Jahren präsent ist an der Kunstbiennale.

Aber bezeichnenderweise habe ich das bisher gar nicht zur Kenntnis genommen. Und ich denke auch, dass die Kunstszene das bisher grösstenteils nicht zur Kenntnis genommen hat. Jetzt, in diesem Jahr, ist das ganz anders. Vor allem auch, weil der Vatikan den Mut gehabt hat, Maurizio Cattelan einzuladen. Das war das grosse Thema an den Eröffnungstagen und bei den Vorbesichtigungstagen der Professionals in Venedig.»

Das sagt die Kunsthistorikerin und Kuratorin Madeleine Schuppli. Sie hat das Werk «La nona ora» von Maurizio Cattelan 1999 in der Kunsthalle Basel gezeigt. Darin wird Papst Johannes Paul II. von einem Meteoriten niedergestreckt. (sl)


Kunsthistorikerin Madeleine Schuppli | © Sandra Leis
26. Mai 2024 | 11:00
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