Von Tigrinja bis Vietnamesisch: Das Bistum St. Gallen feiert in vielen Sprachen seinen 175. Geburtstag
Feststimmung in St. Gallen: Mit Pilgerwanderungen und einem Pontifikalamt sind am Sonntag die Feierlichkeiten zum Bistumsjubiläum zu Ende gegangen. Bischof Markus Büchel sieht Franziskus’ Wunsch nach mehr Synodalität in seinem Bistum bereits umgesetzt.
Eva Meienberg
Der Festgottesdienst in der Kathedrale hat das 175-Jahr-Jubiläum des Bistums St. Gallen abgeschlossen. Er stand im Zeichen einer vielsprachigen Pastoral. Bischof Markus Büchel wünschte sich ein Bistum, das dem Himmel vertraut. Und Menschen mit Geduld und Beharrlichkeit.
Pilgerstab wird Bischofsstab
Zu Beginn des Gottesdienstes trafen Pilgergruppen in der Kathedrale St. Gallen ein. Aus verschiedenen Pfarreien sind diese am frühen Morgen aufgebrochen. Sie überbrachten dem Bischof einen Pilgerstab. Der Pilgerstab werde nun zum Bischofsstab, bedankte sich Bischof Markus Büchel.
Ines Schaberger, die Geschäftsführerin des Bistumsjubiläums, begrüsste die Gläubigen und lud die Kinder und ihre Eltern ein, den Familiengottesdienst in der Kapelle zu feiern.
Dank an Mitarbeitende der Kirche
Franz Kreissl, der ebenfalls im Organisationskomitee ist, begrüsste Vertreterinnen und Vertreter der Reformierten und der Politik. Ganz besonders hiess der Leiter des Pastoralamtes alle kirchlichen Mitarbeitenden willkommen. Explizit erwähnte er die Mitarbeitenden der Jugendarbeit, der Sozialarbeit, der Katechese, der Religionspädagogik, der Seelsorge sowie die Sakristaninnen und Sakristane und Sekretärinnen und Sekretäre.
Bei der Gestaltung des Gottesdienstes legte das Organisationskomitee grossen Wert auf die Migrationsgemeinden. Gebete und Fürbitten waren auf Vietnamesisch, Tigrinja, Polnisch, Tamilisch, Portugiesisch und Italienisch zu hören. Während des Gottesdienstes übersetzte eine Dolmetscherin die Sprechbeiträge und die Lieder in Gebärdensprache.
Gründung des Bistums St. Gallen
Raphael Kühne steht dem Katholischen Administrationsrat des Kantons St. Gallen vor. Er blickte auf die Entstehung des Bistums St. Gallen zurück. 1845 habe der Kanton St. Gallen und der Vatikan eine Einigung finden können – so kam es zur Gründung des Bistums St. Gallen.
In der Predigt erinnerte Bischof Markus Büchel an das Video, das anlässlich des Jubiläums produziert worden ist. Darin jongliert Klaus Gremminger mit farbigen Bällen und sagt: «Ein Bistum, das aufs Leben ganz genau schaut, das dem Himmel vertraut und darauf achtet, dass auch die kleinen erscheinen.» Bischof Markus Büchel fragte sich in seiner Predigt, ob das Bistum dieser Beschreibung gerecht werde.
Synodalität im Bistum St. Gallen und darüber hinaus
Bischof Markus Büchel findet, Papst Franziskus› Wunsch nach mehr Synodalität sei im Bistum St. Gallen bereits umgesetzt. Soziale und diakonische Projekte, die auch über das Bistum hinaus gingen, trügen Früchte.
Die Kirche verändere sich immer im Laufe der Zeit, sagte Bischof Markus Büchel. Das Bistum solle auf den Himmel vertrauen und den Aufbruch ins Ungewisse wagen.
Die Kleinen im Blick
Der Bischof mahnte aber auch, Geduld und Beharrlichkeit aufzubringen und dabei niemals die Kleinen aus dem Blick zu verlieren. Klein seien nicht nur die Kinder, sondern Betagte, Menschen mit Beeinträchtigung oder Geflüchtete. Zum Schluss wünschte sich Bischof Markus Büchel die Dynamik des Jongleurs für das Bistum.
Zum Vaterunser kamen die Kinder mit farbigen Ballonen vor den Altar. Der Bischof begrüsste die Kinder und forderte sie auf, zusammen zu beten. Ein Dank sprach er auch den Eltern aus, die ihre Kinder auf dem Weg mit Jesus begleiteten. Wie die Kinder auf Mutter und Vater vertrauen könnten, könnten auch die Gläubigen auf ihren Vater im Himmel vertrauen.
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