Die Schweizer Bischöfe im Jahr 2014 beim Papst
Vatikan

Wegen Corona: Vatikan verschiebt Ad-limina-Besuch beim Papst

Corona bringt alles durcheinander. Eigentlich sollten die Schweizer Bischöfe im Januar bei Papst Franziskus antraben. Der Termin wird frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 nachgeholt.

Raphael Rauch

Der für Januar 2021 geplante Ad-limina-Besuch der Schweizer Bischöfe in Rom wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. Das bestätigt die Sprecherin der Bischofskonferenz, Encarnación Berger-Lobato.

Eine Art Mitarbeitergespräch

«Ein neues Datum wurde noch nicht genannt», sagte Berger-Lobato. Es sei jedoch anzunehmen, dass die Rom-Visite der Bischöfe frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 stattfinden werde.

Der Ad-limina-Besuch ist eine Art Mitarbeitergespräch mit den Bischöfen: Der Papst teilt mit, was er von seinen Hirten erwartet. Und die Bischöfe teilen Rom die Anliegen der Schweiz mit.

Chur, Klerus-Instruktion, Frauenfrage

Nach Informationen von kath.ch wollten die Schweizer Bischöfe unter anderem über das Bistum Chur und die umstrittene Instruktion der Klerus-Kongregation mit dem Papst sprechen. Auch wollten sie über ihren Dialog mit den Frauen informieren.

Der Basler Weihbischof Denis Theurillat (70) will sich dafür einsetzen, dass Papst Franziskus von dem Treffen mit Frauenvertreterinnen erfährt: «Ich fände eine Interpellation gut. Und beim Ad-limina-Besuch im Januar werde ich den Papst persönlich darüber informieren», sagte er im September zu kath.ch.

Besuch an den Schwellen der Apostelgräber

Die «visitatio ad limina apostolorum» (Besuch an den Schwellen der Apostelgräber) ist für die Bischöfe der Weltkirche vom Kirchenrecht in regelmässigen Abständen vorgesehen. Ihren Ursprung haben die Ad-limina-Besuche in der Reise zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom. Daraus erwuchs die Kurzformel «ad limina».

Die Absage betrifft nicht nur die Schweizer Bischofskonferenz. Auch der Besuch der österreichischen Bischöfe im Februar wurde abgesagt.

Dialog zwischen Orts- und Weltkirche

Höhepunkt des mehrtägigen Besuchsprogramms im Vatikan ist stets der Austausch mit dem Papst. Daneben führen die Bischöfe Gespräche mit den engsten Mitarbeitern des Papstes in den vatikanischen Kurienbehörden – um einen Überblick über die Situation in ihrem Kirchengebiet zu geben. Und um die Expertise auf weltkirchlicher Ebene einzuholen. Ein weiterer Fixpunkt sind Gottesdienste in den Hauptkirchen Roms.

Derzeit finden im Vatikan wegen der Corona-Beschränkungen keine Ad-limina-Besuche statt. In normalen Jahren machen sich im Durchschnitt rund 500 Bischöfe pro Jahr auf den Weg in den Vatikan. (mit Material von kathpress)


Die Schweizer Bischöfe im Jahr 2014 beim Papst | © KNA
10. November 2020 | 14:53
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