Priesterweihe in Chur, 19. März 2022
Vatikan

Vatikan setzt Priesterweihen im Bistum Frejus-Toulon aus

Auf Wunsch des Vatikan werden die für Ende Juni geplanten Priesterweihen im südfranzösischen Bistum Frejus-Toulon ausgesetzt. Das Problem sollen mögliche Mängel in der Ausbildung oder mangelnde Eignung der Kandidaten sein.

Die Diözese im Departement Var bringt regelmässig überdurchschnittlich viele Kandidaten zur Weihe, auch aus der Weltkirche. Ende Juni sollten vier Priester und sechs Diakone geweiht werden. Das berichtete die Zeitung «La Croix» am Donnerstag.

Priesterseminar im Visier

Vorausgegangen war der Zeitung zufolge ein «Besuch» des Erzbischofs von Marseille und designierten Kardinals Jean-Marc Aveline. Mehrere Vatikanbehörden hatten sich demnach für eine «Umstrukturierung des Priesterseminars» und eine veränderte «Aufnahmepolitik der Diözese» ausgesprochen.

Auf Anfrage von «La Croix» hätten sich Vatikanvertreter nun jedoch nicht weiter zu dem Vorgang geäussert. «Ob diese äusserst seltene Entscheidung des Vatikan disziplinarischen Charakter hat oder nur eine Vorsichtsmassnahme darstellt, ist derzeit schwer abzuschätzen», schreibt das Blatt.

Bischof betrübt

Der Bischof von Frejus-Toulon, Dominique Rey (69), äusserte sich betrübt. Er wird als einer der wichtigsten Vertreter der Neuevangelisierung in Frankreichs Kirche beschrieben. Von Seiten der Diözese hiess es, die Weihen seien nicht annulliert, sondern lediglich «verschoben»; einen neuen Termin gebe es noch nicht. Das Priesterseminar des Bistums begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. (kna)


Priesterweihe in Chur, 19. März 2022 | © Christian Merz
3. Juni 2022 | 09:20
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