Anni Lanz (Mitte) war eine der Schweizer "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005"
Schweiz

Urteil gegen Flüchtlingshelferin wird verschoben

Brig, 8.12.18 (kath.ch) Die Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz musste sich in Brig vor Gericht verantworten. Sie hatte einem ausgeschafften Flüchtling zurück in die Schweiz geholfen. Lanz ist ehemalige Geschäftsführerin der Organisation «Solidarité sans frontières» und eine von fünf Schweizerinnen unter den «1000 Frauen für den Friedensnobelpreis» von 2005.

Der Fall wurde vor dem Bezirksgericht Brig verhandelt. «Mir war damals schon bewusst, dass ich gegen das Ausländergesetz verstosse», zitiert die Online-Zeitung «Infosperber» Anni Lanz’ Aussage vor Gericht. «Ich kenne aber auch das übergeordnete Recht und darauf berufe ich mich.»

Suizidgefährdeten Mann gerettet

Am 24. Februar hatte die über 70-jährige Anni Lanz einen kranken und suizidgefährdeten Afghanen auf dem Bahnhof Domodossola getroffen und über die Grenze zurück in die Schweiz gebracht. Der Mann war von den Schweizer Behörden abgeschobenen worden und in der Obdachlosigkeit gelandet.

Menschliches Leben versus staatliche Gewalt

Der Staatsanwalt erklärte vor Gericht, dass die beiden Rechtsgüter «menschliches Leben» und «staatliche Gewalt» abzuwägen seien, wie «Inforsperber» berichtete. Der Richter kam aber noch zu keinem Schluss. Das Urteil wurde vertagt. (rp) (korrigiert, 10.12.)

Anni Lanz (Mitte) war eine der Schweizer «1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005» | © Keystone
8. Dezember 2018 | 15:08
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