Robert Vitillo, Generalsekretär der Internationalen Katholischen Kommission für Migration (ICMC)
Namenstag

Robert Vitillo: Ich heisse Bob, weil…

Der US-Amerikaner Robert Vitillo hat am 17. September Namenstag. Er zählt zu den am besten vernetzten Katholiken in Genf. Egal ob Gesundheitspolitik oder Geflüchtete: Der Heilige Stuhl setzt immer wieder auf den umtriebigen Monsignore.

Raphael Rauch

Warum haben Ihre Eltern Sie Robert genannt?

Robert Vitillo: Meine Mutter hat mir gesagt, dass ihr der Name Robert gefällt. Sie hat mir den zweiten Vornamen Joseph gegeben, weil das der Name meines Vaters war. Übrigens hiess der Arzt, der mich entbunden hat, zufällig auch Robert Joseph.

Robert Vitillo besucht ein Hilfszentrum in Pakistan, 2017.
Robert Vitillo besucht ein Hilfszentrum in Pakistan, 2017.

Mögen Sie Ihren Namen?

Vitillo: Ja, ich mag den Namen Robert, da ich den Heiligen Robert Bellarmine als meinen Schutzpatron erkenne – einen Jesuiten, der die Lehre der Kirche in einer Zeit grosser Prüfungen verteidigt hat. Ich verfüge sicherlich nicht über die grosse Weisheit des Heiligen Robert, aber ich hoffe, dass er etwas von seiner geistigen Stärke an mich weitergegeben hat.

Haben Sie einen Spitznamen?

Vitillo: Ja, es ist die Verkleinerungsform von Robert – zumindest im US-amerikanischen Sprachgebrauch: Bob.

Wie hätten Sie geheissen, wenn Sie ein Mädchen gewesen wären?

Vitillo: Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie den Namen Patricia gewählt hätte, wenn ihr erstes Kind ein Mädchen gewesen wäre.

«Mir geht’s um die Armen und Ausgegrenzten.»

Robert bedeutet so viel wie «von glänzendem Ruhm». Was sagen Sie zu dieser Bedeutung?

Vitillo: Ich halte mich weder für glänzend noch für berühmt, aber ich glaube, dass der Heilige Robert mir geholfen hat, das Licht des Evangeliums im Dienst an den Armen und Ausgegrenzten zum Leuchten zu bringen – ein Dienst, mit dem ich in all den 50 Jahren meines priesterlichen Dienstes gesegnet war.

«Nomen est omen» – was bedeutet das mit Blick auf Ihren Namen?

Vitillo: Ich glaube, dass Gott meinen Dienst dazu auserkoren hat, einen kleinen Beitrag zur Umsetzung des Evangeliums und der Soziallehre der Kirche zu leisten, indem ich Menschen in grosser Not diene und mich für sie einsetze. Dazu gehören auch Widerstandskraft und die Fähigkeit, einen positiven Beitrag für die Kirche und die gesamte Menschheitsfamilie zu leisten.

Robert Vitillo, Generalsekretär der International Catholic Migration Commission
Robert Vitillo, Generalsekretär der International Catholic Migration Commission

Was verbinden Sie mit dem Heiligen Robert?

Vitillo: Viel Weisheit und unerschütterliche Stärke und Treue zur Kirche. Ausserdem war er Jesuit – und ich habe mein Grundstudium an einer Jesuitenuniversität absolviert. Ich sage immer, dass die Jesuiten mir das Denken beigebracht haben! Ich habe oft mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst und dem «African Jesuit Aids Network» zusammengearbeitet – und das war ein echtes Privileg.

Wer nennt Sie Bob – und wer nennt Sie Robert?

Vitillo: Ich bin gerne informell, daher nennen mich viele Leute Bob – auch Berufskollegen. Manchmal muss ich die Leute darauf hinweisen, dass mein offizieller Name «Robert Joseph» ist, wenn ich Dokumente unterzeichne.

«Die italienischen Ordensschwestern lehrten mich, meinem Schutzpatron treu zu sein.»

Feiert man in den USA Namenstag?

Vitillo: In den USA gibt es keine grosse Tradition, den Namenstag zu feiern. Geburtstage sind wichtiger als Namenstage. Ich bin allerdings in einer italienischsprachigen Gemeinde in den USA aufgewachsen. Die italienischen Ordensschwestern lehrten mich, meinem Schutzpatron treu zu sein und in Zeiten der Herausforderung, der Not und sogar im normalen Alltag auf seine Fürsprache zu zählen.

* Monsignore Robert J. Vitillo ist US-Amerikaner und hat an vielen Orten in vielen Organisationen gearbeitet. Während der AIDS-Krise engagierte er sich ebenso wie später bei Caritas Internationalis. Seit 2005 ist er in Genf. Zunächst als Leiter der Delegation von Caritas Internationalis. Seit 2016 ist er Generalsekretär der International Catholic Migration Commission (ICMC).


Robert Vitillo, Generalsekretär der Internationalen Katholischen Kommission für Migration (ICMC) | © KNA
17. September 2022 | 18:43
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