Priorin Irene Gassmann
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Priorin Irene: «Für mich ist Ungewissheit Glauben pur»

Im Kloster Fahr leben insgesamt 17 Benediktinerinnen, und eine wohnt im Pflegeheim. Es ist mehr als dreissig Jahre her, seit eine Schwester das Gelübde abgelegt hat. Das Nachwuchsproblem ist ungelöst, sagt Priorin Irene Gassmann im Podcast «Laut + Leis».

«Wenn ich an die Zukunft denke: Ja, es ist eine herausfordernde Situation, seit Jahren keinen Nachwuchs zu haben. Mir hilft dabei der Gedanke, dass bei Übergängen in der Heilsgeschichte in der Bibel oftmals betagte Menschen standen. Also Abraham und Sara, Elisabeth und Zacharias, Hanna und Simeon im Tempel. Und dann denke ich: Ja, wir haben eine ganz kostbare, wertvolle Zeit zu gestalten mit diesen betagten Mitschwestern. Wir stehen an einem Wendepunkt. Es verändert sich etwas. Es ist etwas im Wandel. Aber wir wissen noch nicht, was kommt. Und seit mir das so bewusst geworden ist, hat das Leben eine neue Qualität, eine Sorgfalt, weil wir diese spezielle Zeit gestalten dürfen. Was nachher kommt, das weiss ich auch nicht. Für mich ist das wirklich Glauben pur.» 

Das sagt Irene Gassmann. Sie ist seit zwanzig Jahren Priorin im Kloster Fahr, das in der Nähe von Zürich im Limmattal liegt.


Priorin Irene Gassmann | © Sandra Leis
31. März 2024 | 09:00
Lesezeit: ca. 1 Min.
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