Kardinal Pietro Parolin
Vatikan

Parolin verurteilt Hamas-Terror und fordert Zweistaatenlösung

Die grösstmögliche Gerechtigkeit im Heiligen Land kann durch eine Zweistaatenlösung erreicht werden. Dieser Ansicht ist Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Er verurteilt die Terroranschläge der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf «das Schärfste».

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die Terroranschläge der Hamas in Israel auf «das Schärfste» und als «unmenschlich» verurteilt. Zugleich forderte er eine Zweistaatenlösung für Israel und Palästina. In einem am Freitag von Vatikan News veröffentlichten Interview äusserte Parolin seine Besorgnis um die Menschen, die in Palästina als Geiseln gehalten werden. Weiter betonte er die Verbundenheit des Vatikans mit den betroffenen, überwiegend jüdischen Familien.

Recht auf Selbstverteidigung

Wie schon Papst Franziskus am Mittwoch betonte der Kardinal das Selbstverteidigungsrecht Israels, «im Rahmen der Verhältnismässigkeit» und ohne die Zivilbevölkerung in Gaza zu gefährden. Ein weiteres Blutvergiessen dort, mit vielen unschuldige Zivilisten unter den Opfern der Angriffe der israelischen Armee müsse vermieden werden. Sollte es eine Möglichkeiten für Dialog zwischen Israel und der Hamas-Miliz geben, sollte er sofort und ohne Verzögerung angestrebt werden, unterstützt von der internationalen Gemeinschaft, forderte Parolin.

Israelische Sperrmauer beim Flüchtlingslager Schu`fat in Ostjerusalem, im Jahr 2012.
Israelische Sperrmauer beim Flüchtlingslager Schu`fat in Ostjerusalem, im Jahr 2012.

Zweistaatenlösung ist gerecht

Frieden könne nur auf Gerechtigkeit aufgebaut werden – die grösstmögliche Gerechtigkeit im Heiligen Land sei eine Zweistaatenlösung. Diese unterstütze der Heilige Stuhl. Er führe Gespräche mit jenen, die dazu bereit seien. Wie immer stehe der Vatikan auch zu Vermittlungen bereit.

Der Kardinalstaatssekretär besuchte am Freitag überraschend Israels Botschaft beim Heiligen Stuhl. Laut Botschafter Rapahel Schutz auf dem Nachrichtendienst X, vormals Twitter, hat Parolin dabei seine tiefe Betroffenheit und Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht. (cic)


Kardinal Pietro Parolin | © Oliver Sittel
14. Oktober 2023 | 09:30
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