Papst Franziskus
Vatikan

Papst Franziskus sieht die Welt am Abgrund

Seit Jahren warnt Papst Franziskus vor einem «schrittweisen Dritten Weltkrieg». In einem Interview ordnet er den Nahost-Krieg als besondere Bedrohung ein. Aber er nennt auch erste Hoffnungszeichen.

Papst Franziskus sieht die Welt am Abgrund eines Krieges. In einem am Montag veröffentlichten Interview der italienischen Tageszeitung «La Stampa» sagte das Kirchenoberhaupt: «Wir merken es nicht, oder wir tun so, als ob wir es nicht sehen, dass wir am Rand des Abgrunds sind.»

Bombardierte katholische Schule in Gaza.
Bombardierte katholische Schule in Gaza.

Weiter führte Franziskus aus: «Ich werde nie aufhören, meinen Appell zu wiederholen, der sich vor allem an die politisch Verantwortlichen richtet: Die Bomben und Raketen sofort zu stoppen und aufzuhören mit den feindlichen Haltungen. Überall. Der Krieg ist immer und einzig eine Niederlage. Für alle. Die alleinigen Gewinner sind die Waffenhersteller und die Waffenhändler. Ein globaler Waffenstillstand ist dringend nötig.»

Ein Funken Hoffnung

Zum aktuellen Nahost-Krieg führte Franziskus aus: «Der Konflikt ist dabei, sich auf dramatische Weise auszuweiten.» Wenn die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina nicht realisiert werde, bleibe der Friede fern.

Die militärische Eskalation im Nahen Osten könne dazu beitragen, «die Spannungen und die Gewalt zu verschlimmern, die jetzt schon weltweit zu sehen sind». Dennoch habe er derzeit etwas Hoffnung, weil es Geheimgespräche gebe, um zu einer Vereinbarung über einen Waffenstillstand zu kommen.

Pizzaballa als Schlüsselfigur

In diesem Kontext bezeichnete der Papst den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, als eine Schlüsselfigur. «Er ist ein Grosser, er macht das gut. Er bemüht sich entschlossen um eine Vermittlung.»

Patriarch Pierbattista Pizzaballa.
Patriarch Pierbattista Pizzaballa.

Zu den Bemühungen des Vatikans um einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine bemerkte der Papst, der von ihm entsandte Kardinal Matteo Zuppi entfalte eine «beständige und geduldige diplomatische Arbeit» zur Überwindung der feindseligen Haltung der Kriegsparteien.

Der Heilige Stuhl versuche, beim Austausch von Gefangenen und bei der Rückkehr von ukrainischen Kindern zu vermitteln. In dieser Frage gebe es bereits erste Erfolge. (cic)

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Papst Franziskus | © KNA
29. Januar 2024 | 13:00
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