Viola Amherd, Bundespräsidentin der Schweiz, spricht mit Papst Franziskus am 4. Mai 2024 im Vatikan.
Vatikan

Matterhorn und Tango: Papst trifft Viola Amherd

Viele heikle Themen brachte die Schweizer Bundespräsidentin zu ihrer Begegnung mit dem Papst nach Rom – und besondere Geschenke für das argentinische Kirchenoberhaupt.

Papst Franziskus hat am Samstagmorgen die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd im Vatikan empfangen. Über den Inhalt des Gesprächs verlautete aus dem Vatikan zunächst nichts. Amherd schrieb auf X, vormals Twitter, sie habe mit Franziskus über den Bürgerkrieg im Sudan sowie das gemeinsame Engagement für das humanitäre Völkerrecht und gegen die Todesstrafe gesprochen.

Ein Schweizergardist richtet die Schweizer Fahne.
Ein Schweizergardist richtet die Schweizer Fahne.

Auch kircheninterne Inhalte angekündigt

Am Freitag hatte Amherd vor Medienvertretern angekündigt, mit dem Papst auch kircheninterne Inhalte wie die Bekämpfung von Missbrauch und die Gleichberechtigung von Mann und Frau behandeln zu wollen. Weiter sollte es um den Kasernen-Neubau der Schweizergarde im Vatikan gehen. Laut Presseamt des Heiligen Stuhls ist in den Gesprächen die gute Zusammenarbeit auch im Hinblick auf dieses Projekt zum Ausdruck gebracht worden. Hervorgehoben wurden zudem die «grosszügige Dienste» der Schweizergarde für den Papst und den Heiligen Stuhl.

Bundespräsidentin Viola Amherd steigt im Damasus-Hof im Vatikan aus dem Auto.
Bundespräsidentin Viola Amherd steigt im Damasus-Hof im Vatikan aus dem Auto.

Für die Beschaffung der Projektkosten ist eine eigens eingerichtete Stiftung zuständig. Auch der Vatikan, der Bund sowie verschiedene Kantone in der Schweiz leisten eine Beitrag. Die Finanzierung ist noch nicht endgültig abgeschlossen, der Baubeginn für 2026 geplant. Wie bereits im Jahr zuvor wird die Bundespräsidentin an der Vereidigung neuer Schweizergardisten am Montag im Vatikan teilnehmen.

Das Ehrenpikett für die Bundespräsidentin im Damasus-Hof des Apostolischen Palasts.
Das Ehrenpikett für die Bundespräsidentin im Damasus-Hof des Apostolischen Palasts.

Krug mit Bild vom Matterhorn

Zunächst überbrachte Amherd dem Papst Geschenke aus der Heimat –  ihrer und der des 87-jährigen Pontifex. An die Schweiz erinnern sollen Franziskus zwei Gläser und ein Krug mit einer integrierten Nachbildung des Matterhorns sowie eine Auswahl an Pralinen. Zudem überreichte Amherd eine Sammlung Schweizer Briefmarken aus Franziskus’ Geburtsjahr 1936.

Bundespräsidentin Viola Amherd geht an den Schweizergardisten vorbei in den Palast zur Privataudienz bei Papst Franziskus.
Bundespräsidentin Viola Amherd geht an den Schweizergardisten vorbei in den Palast zur Privataudienz bei Papst Franziskus.

CD von Lieblingsmusiker des Papstes

Aus der Heimat des gebürtigen Argentiniers stammt eine CD von Carlos Gardel. Der Wegbereiter des Tango Argentino gilt als einer der Lieblingsmusiker von Papst Franziskus. Amherd erhielt ihrerseits Bände päpstlicher Dokumente sowie eine Bronze mit dem Titel «Bewahrung der Schöpfung».

Treffen mit Kardinalstaatssekretär Parolin

Im Anschluss traf die Politikerin mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Aussenbeauftragten, Erzbischof Paul Richard Gallagher zusammen. Wie der Vatikan mitteilte, wurden dabei einige internationale Fragen erörtert, «insbesondere die Konflikte in der Ukraine, in Israel und in Palästina, sowie das notwendige Engagement zur Förderung des Friedens bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung, die zu einem möglichst baldigen Ende der Feindseligkeiten führt». (cic/kna, ergänzt, 12.31 Uhr)

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Viola Amherd, Bundespräsidentin der Schweiz, spricht mit Papst Franziskus am 4. Mai 2024 im Vatikan. | © KNA
4. Mai 2024 | 11:30
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