Gewitterwolken über Basel
Schweiz

Klosterstiftung traf Basler Regierung wegen Aufenthaltsbewilligung für Mönch

Basel, 14.3.18 (kath.ch) Im Streit um die Bewilligung für den Aufenthalt eines indischen Mönchs in der Schweiz ist es vergangene Woche zu einem Treffen zwischen der Stiftung «Kloster der Karmeliter in Basel» und dem Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement gekommen. Dies sagte der Präsident des Stiftungsrates, Stefan Suter, gegenüber kath.ch.

Seit Dezember vergangenen Jahres sorgt ein Streit um den Aufenthalt eines indischen Mönchs für Schlagzeilen in der lokalen Presse. Der Karmeliter beabsichtigte, in Basel Deutsch zu lernen. Wohnen wollte er im Karmelitenkloster «Prophet Elias», das von der Römisch-Katholischen Kirche des Kantons Basel-Stadt unterstützt wird. Doch das Vorhaben scheiterte bislang. Die «Basler Zeitung» (20. Dezember 2017) berichtete, das städtische Amt für Migration befürchtete , dass der Karmeliter «seelsorgerisch tätig» sein könnte, deshalb sei ihm die Einreise verweigert worden. Die Medienstelle des Basler Sicherheits- und Justizdepartements hielt gegenüber kath.ch (15. März) fest, dass nicht die Einreise, sondern die Bewilligung für einen Sprachaufenthalt abgelehnt worden sei.

Kirche und Kloster protestierten, Basler Grossräte reagierten mit kritischen Vorstössen auf den behördlichen Entscheid. Vergangene Woche nun kam es zu einem Treffen zwischen der Stiftung «Kloster der Karmeliter in Basel», der Trägerin des Klosters, und dem Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement. Dies sagte Stefan Suter, Stiftungsratspräsident, auf Anfrage. Ein konkretes Ergebnis gebe es derzeit aber noch nicht. Ein Sprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements bestätigte am Dienstag gegenüber kath.ch, dass ein Treffen stattgefunden hat.

Klosterstiftung schlug Gespräch vor

Suter sagte, er selber habe vor einiger Zeit ein solches Treffen vorgeschlagen, um im Gespräch zu einer Lösung zu finden. Schliesslich sei dann die Einladung dazu vom Justiz- und Sicherheitsdepartement gekommen. Ziel des Treffens sei aus Sicht der Stiftung gewesen, dass der betreffende Mönch doch noch eine Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz erhält, so Suter.

Wenn die Regierung dem Mönch die Bewilligung genehmige, sei der Fall erledigt. «Wenn nicht, geht es auf dem Gerichtsweg weiter.» Die Stiftung hat die Ablehnung des zeitlich befristeten Aufenthaltsrechts gerichtlich angefochten.

«Kirchenfeindliche Haltung»

Der Stiftungsratspräsident betrachtet die Ablehnung der Bewilligung als Ausdruck einer «kirchenfeindlichen Haltung». Damit werde die christliche Seelsorge «abgewertet». Es fehle am Verständnis für christliche Seelsorge.

Der behördliche Entscheid sorge vielerorts für Kopfschütteln, so Suter weiter. Sogar ein Freidenker habe sich bei ihm gemeldet und sich solidarisch gezeigt. Interessant sei auch, dass ein SVP-Mann Unterschriften für eine Petition gesammelt habe.

Suter bezieht sich hier auf eine von zwei Petitionen an den Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr, die sich mit dem Karmelitermönch solidarisieren. Die Petitionen wurden in den ersten Märztagen eingereicht, wie die «Basler Zeitung» am 2. März meldete. (bal/aktualisiert: 15.3. sys)

Gewitterwolken über Basel | © Georges Scherrer
14. März 2018 | 11:20
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