Heide-Rose Decurtins
Schweiz

Heide-Rose Decurtins zu Missbrauchsvorwürfen: «Ich habe Bruder Christian als absolut korrekt empfunden»

Die Meditationslehrerin Heide-Rose Decurtins (80) hat den früheren Leiter der ökumenischen Gemeinschaft von Beinwil SO kennengelernt: als einen Menschen, der «tief in seinem Sein» ist. Sie ist «total erschreckt» ob der Missbrauchsvorwürfe gegen ihn. Selber hat sie ihn in positiver Erinnerung.

Regula Pfeifer

Die in Basel wohnhafte Heide-Rose Decurtins (80) zeigt sich in einem Schreiben an kath.ch «total erschreckt» vom kath.ch-Bericht «Beatrice Olivia Häberling: ‹Einem kriminellen Drogenabhängigen hätte niemand geglaubt›». Sie könne die Geschichte nicht nachvollziehen.

Im Beitrag ist von mutmasslichem Missbrauch durch den ehemaligen Leiter der ökumenischen Gemeinschaft im Kloster Beinwil SO die Rede. Christian Homey soll in den 1990er-Jahren einen jungen Mann sexuell missbraucht haben, der bei ihm für ein halbes Jahr in Obhut war, da sein Massnahmenvollzug in eine Therapie im Kloster umgewandelt worden war.

Christian Homey in einer Illustration im Buch "Hinter den Klostermauern", die auf einer Foto beruht.
Christian Homey in einer Illustration im Buch "Hinter den Klostermauern", die auf einer Foto beruht.

«Ich habe mitbekommen, wie Bruder Christian das Kloster wieder in Schuss brachte.»

Heide-Rose Decurtins hat Christian Homey über eine befreundete Ordensfrau kennen und schätzen gelernt. «Meine verstorbene Freundin hat Bruder Christian vor 1995 als Klosterschwester damals sehr eng begleitet, als er in Brunnen eine längere Auszeit genommen hatte. Durch meine Freundin kam ich 1996 nach Beinwil und lernte Bruder Christian kennen. Ich habe damals meine Weiterbildung nach dem Tod meines Mannes gemacht und wir hatten dadurch sehr gute Gespräche. Ich habe mitbekommen, wie er das Kloster wieder in Schuss brachte – lernte auch Leute dort kennen – unter anderen einen Drogensüchtigen, der dort zu Entzug war, der jedoch Anton hiess.»

«Ich habe Bruder Christian als sehr tief in seinem Sein empfunden.»

«Ich habe Bruder Christian als absolut korrekt empfunden», schreibt Heide-Rose Decurtins. Er sei «sehr tief in seinem Sein» gewesen. Ihr Freundin war später auf dem Bleichenberg, im Alters- und Pflegeheim Elisabethenheim in Zuchwil SO. Bis zu seinem Tod hatte sie immer wieder Kontakt zu ihm. «Sie war eine Person mit sehr viel Gespür und Menschenkenntnis durch ihre Tätigkeit (…) mit jungen Menschen», so Heide-Rose Decurtins.


Heide-Rose Decurtins | © zVg
30. November 2023 | 13:00
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