Hier ist die Schweizer Botschaft am Heiligen Stuhl eingezogen: Bundespräsident Ignazio Cassis und Erzbischof Paul Gallagher.
Schweiz

Habemus legatorum sedem: Das ist die neue Schweizer Botschaft am Heiligen Stuhl

Die Schweiz hat eine eigene Botschaft beim Papst. Die neue Vertretung am Heiligen Stuhl soll im Frühjahr 2023 ihre Arbeit aufnehmen. Am Gebäude weht bereits die Schweizer Fahne.

Botschafter Denis Knobel, der bislang von Ljubljana aus die Schweizer Interesse am Heiligen Stuhl vertrat, werde nach Rom wechseln, sagte Bundespräsident Ignazio Cassis am Freitag bei der Vorstellung des Botschaftsgebäudes in Rom. Bereits im März war Knobel «zum ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter beim Heiligen Stuhl mit Sitz in Rom ernannt» worden, wie das Aussendepartement damals mitteilte.

Zur Vereidigung der neuen Schweizergardisten in Rom

Gemeinsam mit dem vatikanischen Aussenbeauftragten, Erzbischof Paul Gallagher, eröffnete Cassis am Freitag den Zugang zum Gebäude, an dem bereits die Schweizer Fahne gehisst wurde.

Botschafter Denis Knobel (l.) und Bundespräsident Ignazio Cassis vor der neuen Botschaft in Rom.
Botschafter Denis Knobel (l.) und Bundespräsident Ignazio Cassis vor der neuen Botschaft in Rom.

Cassis hält sich anlässlich der Vereidigung neuer Schweizergardisten in Rom auf. Am Vormittag wird er ausserdem von Papst Franziskus empfangen. Begleitet wird das Schweizer Staatsoberhaupt von Nationalratspräsidentin Irène Kälin und Ständeratspräsident Thomas Hefti.

Engere Kooperation in bi- und multilateraler Friedensarbeit

In einer kurzen Ansprache erinnerte Cassis an die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Bern und dem Heiligen Stuhl im Jahr 1920. Zum 100. Jahrestag musste ein Besuch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der Schweiz pandemiebedingt in den November 2021 verschoben werden. 

Dabei hätten beiden Seiten zudem eine engere Kooperation in bi- und multilateraler Friedensarbeit und Konfliktlösungsinitiativen vereinbart. Angesichts der gegenwärtigen Kriege und Spannungen sei dies umso notwendiger, sagte Erzbischof Gallagher.

Die neue Botschaft ist 500 Meter vom Vatikan entfernt

Am frühen Morgen hatte die Schweizer Delegation bereits an einer Messe im Petersdom teilgenommen. Dies wurde von Kardinal Mauro Gambetti, dem Kardinalvikar des Papstes für den Vatikanstaat, gefeiert. Sie war Teil der Feierlichkeiten zur Vereidigung von 36 neue Schweizergardisten. Die Zeremonie findet am Nachmittag statt.

Nationalratspräsidentin Irène Kälin (2. von rechts).
Nationalratspräsidentin Irène Kälin (2. von rechts).

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen hatte der Bundesrat beschlossen, eine eigene Botschaft in Rom zu eröffnen. Diese entsteht in den kommenden Monaten in der Via Crescenzio nahe der Piazza del Risorgimento, rund 500 Meter vom Eingang in den Vatikan entfernt. (cic)


Hier ist die Schweizer Botschaft am Heiligen Stuhl eingezogen: Bundespräsident Ignazio Cassis und Erzbischof Paul Gallagher. | © Roland Juchem
6. Mai 2022 | 10:48
Lesezeit: ca. 1 Min.
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