Rien Schuurhuis aus den Niederlanden (Mitte) strampelt für den Vatikan.
Vatikan

Ein Holländer strampelt für den Vatikan bei der Velo-WM in Australien

Premiere im gelb-weissen Trikot: Von Sonntag an nimmt im australischen Wollongong erstmals ein Vatikan-Team an einer Velo-WM teil. Angeführt wird die Gruppe der «Athletica Vaticana» von Radsportprofi Rien Schuurhuis (40) aus den Niederlanden.

Seit 2020 mit seiner Familie in Rom, lobt Schuurhuis eine «wunderbare Teamarbeit» in seiner Gruppe. Radsport und Sport im Allgemeinen seien für ihn an seinen Wohnorten immer «ein grossartiges Mittel» gewesen, sich in Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu integrieren. 

Sport steht für «Integration, Geschwisterlichkeit und Frieden»

Ob in Australien, Indien, im französischen Pazifik oder jetzt in Italien: «An jedem dieser Orte habe ich Freunde gefunden und durch den Sport gemeinsame Erfahrungen geteilt.»

Der Niederländer sieht sich und sein Team als «Botschafter des Sports», der «Mittel für Integration, Geschwisterlichkeit und Frieden» sein könne; dies habe Papst Franziskus der «Athletica Vaticana» für die Mittelmeerspiele in Algerien im Juli mit auf den Weg gegeben. 

«Ein Faible für Underdogs»

Sport habe «die Kraft, jeden von uns dazu zu bringen, das Beste zu geben, indem er Grosszügigkeit, Aufopferungsgeist und Demut miteinander verbindet».

Als Sieger in Australien sähe Schuurhuis gerne einen Fahrer aus einer der kleinen, aufstrebenden Radsportnationen, etwa den Eritreer Biniam Girmay. «Ich hatte schon immer ein Faible für Underdogs», so der Niederländer.

Training auf einer der befahrensten Strassen Roms

Der Vatikan-Fahrer, der im historischen Zentrum Roms wohnt, beginnt sein Training nach eigenen Worten auf einer der befahrensten Strassen der Stadt: dem Lungotevere am Tiber. Das sei «einer der lustigsten Teile meines Trainings – auch wegen der Reflexe, die ich im chaotischen römischen Verkehr immer wieder zeigen muss», gibt er zu.

Als «eine der unglaublichsten Erfahrungen» beschreibt er ein Radrennen auf der indonesischen Insel Flores: «Wir wurden bei den Etappen in mehreren über die Insel verteilten Klöstern untergebracht – das war eine spirituelle Erfahrung, die ich nie vergessen werde», so Schuurhuis. Die Strassen seien voller Zuschauer gewesen, die sie anfeuerten: «Die Menschen unterstützten jeden, völlig unabhängig von Rasse, Hautfarbe oder Religion.» (kna)


Rien Schuurhuis aus den Niederlanden (Mitte) strampelt für den Vatikan. | © Instagram
20. September 2022 | 18:45
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