Bischof Joseph Bonnemain: «Wir müssen lernen, gemeinsam synodal zu handeln»
Für den Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain war die nationale Synode in Einsiedeln eine «positive Erfahrung». Im Herbst soll eine diözesane Versammlung an den Themen des synodalen Prozesses weiterarbeiten.
Regula Pfeifer
Wie war die nationale Synode heute für Sie?
Joseph Maria Bonnemain*: Es war eine sehr positive Erfahrung. Die Atmosphäre war entspannt. Man merkte, dass alle diesen Weg mitgehen möchten. Das gibt Zuversicht für die Zukunft.
Sind Sie einverstanden mit dem Entwurf des Schweizer Synodenberichts?
Bonnemain: Natürlich bin ich einverstanden. Denn das ist das gemeinsame Ergebnis aus den diözesanen Prozessen. Für mich ist wichtig – und das kam heute immer wieder zur Sprache: Es ist der Beginn eines Wegs. Wir sind noch nicht geübt, synodal zu denken und zu handeln. Der erste und wichtigste Schritt ist, dass wir alle lernen müssen, gemeinsam synodal zu handeln.
Haben Sie ein Lieblingsthema?
Bonnemain: Wenn ich synodal ticke, ist es nicht wichtig, welches Thema mir am liebsten ist. Sonst wären wir wieder im Vorgestern. Aber wir sind als Bistum ebenfalls an der Arbeit.
«Es dürfen nicht meine Themen sein, sondern die Themen der Diözese.»
Inwiefern?
Bonnemain: Wir haben eine Arbeitsgruppe, die am synodalen Prozess arbeitet. Bis vor dem Sommer sollten die Unterlagen so weit sein, dass im Oktober eine diözesane Versammlung stattfinden kann. Dort wird die Frage diskutiert, welche Themen auf diözesaner Ebene umgesetzt werden können. Die Themen, die dort beschlossen werden, sind für mich prioritär. Es dürfen nicht meine Themen sein, sondern die Themen der Diözese.
* Joseph Maria Bonnemain (73) ist seit dem 19. März 2021 Bischof von Chur.
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