Bischof Joseph Maria Bonnemain ruft zu Friedensbemühungen im Alltag auf.
Schweiz

Bischof Bonnemain: «Wir sind hier, um Samenkörner des Friedens zu säen»

Auf der Friedenswallfahrt an das Grab von Bruder Klaus in Sachseln hat der Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain, die Anwesenden aufgerufen, zu Friedensstiftenden zu werden. Er erinnerte an Palästina und Israel, an die Ukraine, aber auch an die Schweiz, die eine «neue Dimension von Rassismus und Antisemitismus erlebt».

Der Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain, hat auf den 17. März zur Friedenspilgerfahrt aufgerufen. Rund 500 Personen folgten dem Ruf und kamen nach Sachseln OW, wie das Bistum in einer Mitteilung schreibt. Unter ihnen waren Dominikanerinnen aus Cazis GR und Pfarreiangehörige von St. Gallus sowie Felix und Regula in Zürich sowie die Kroatische Mission.

Ministrantinnen und Ministranten ziehen in die Kirche ein.
Ministrantinnen und Ministranten ziehen in die Kirche ein.

In der Wallfahrtskirche von Sachseln predigte Bischof Joseph Maria Bonnemain für den Frieden. »Ich danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie meinem Ruf, nach Sachseln zu wallfahren, um bei unserem Bruder Klaus um Frieden für die vom Krieg Geplagten zu beten, gefolgt sind», sprach er zu den Menschen in der Kirche.

«Es ist nie zu spät! Friede kann in der Welt jederzeit entstehen.»

Bischof Joseph Maria Bonnemain

«Es ist nie zu spät! Friede kann in der Welt jederzeit entstehen», ermutigte er die Anwesenden. «Das ist so, weil Jesus, als hingegebene Liebe, für uns Menschen vor dem göttlichen Vater eintritt, bis zum Ende der Zeiten und in alle Ewigkeit.»

Kleriker, Seelsorgende und Ministrierende - an der Friedenswallfahrt in Sachseln OW
Kleriker, Seelsorgende und Ministrierende - an der Friedenswallfahrt in Sachseln OW

Er hoffe, dass die «Zeit, die wir dem Herrn schenken, sozusagen in die Erde fällt und gesät wird, damit daraus der Baum des Friedens wachsen kann». Dies nach dem Vorbild von Bruder Klaus, der «sein Leben in die Erde im Ranft begraben» habe.

Daraus seien Früchte des Heils, des Lebens und des Friedens gewachsen. «Was für ein mächtiger und prächtiger Baum des Friedens ist durch seine scheinbare Abgeschiedenheit gewachsen. Ein Baum, der bis heute Früchte trägt», führte Bonnemain aus.

Frau im Gebet
Frau im Gebet
Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Gebete an dieser Friedenswallfahrt Wirkung zeitigten. «Wir können nicht erwarten, dass durch unsere heutige Anwesenheit nullkommaplötzlich alle Panzer stehen bleiben, keine Bomben mehr fallen, die Waffen schweigen und alle Kriegsparteien in Dialog treten und Friedensverhandlungen aufnehmen. Wir können kein Wunder erzwingen», relativierte der Churer Bischof.

Frieden auch für die Schweiz

«Aber wir können Samenkörner schenken und pflanzen, kleine Schritte in die richtige Richtung tun, den ersten Schritt machen und aufeinander zugehen.» Zu solchen Friedensbemühungen rief er die Anwesenden auf. «Sind wir bereit, Tag für Tag – nicht nur heute – regelmässig, bescheiden, aber konstant kleine Samenkörner des Friedens zu sähen, überall dort, wo wir sind und wirken?»

Kirchenbesuchende auf der Balustrade
Kirchenbesuchende auf der Balustrade

Im Gebet an der Wallfahrt bat der Bischof um Frieden für alle Menschen, die ihn «so dringend brauchen». Er erinnerte an Palästina und Israel, an die Ukraine, aber auch an die Schweiz, die eine «neue Dimension von Rassismus und Antisemitismus erlebt». (rp)

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Bischof Joseph Maria Bonnemain ruft zu Friedensbemühungen im Alltag auf. | © Bistum Chur /Li Steven
22. März 2024 | 09:00
Lesezeit: ca. 2 Min.
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