Jürg Häusler ist Träger des Preises für Plastik und Objektkunst 2012 des Kantons Solothurn

Sonderausstellung «Menschenmass» im Museum Bruder Klaus Sachseln

Der Basler Künstler Jürg Häusler ist Träger des Preises für Plastik und Objektkunst 2012 des Kantons
Solothurn. Die neusten Werke des Preisträgers sind in der aktuellen Sonderausstellung «Menschenmass»
im Museum Bruder Klaus Sachseln zu sehen. Sie dauert bis am 1. November 2012 und ist
täglich ausser montags geöffnet.

Neben einem Wiedersehen mit der «Schreitenden Blume» von 2006 sind fünf Arbeiten von 2012 Teil der Ausstellung «Menschenmass». «Falter» oder «Vergessenes Gartentischchen» sind filigrane Zeichnungen im Raum, die gleichsam aus dem Steinboden des Ausstellungskellers herauswachsen. Sie illustrieren ein Kredo des Künstlers: «Das Schwierigste an einer dreidimensionalen Arbeit ist ihr
Verhältnis zum Raum. Es gibt ideale Masse, die so schwer zu treffen sind wie der Inhalt ihrer Präsenz. Gelingt beides, hebt sich Zeit und Raum auf.» Mit diesem Bekenntnis zur Einheit der formalen und inhaltlichen Aspekte einer Plastik setzt Jürg Häusler einen hohen Massstab für seine Arbeit. Das «Verhältnis zum Raum» ist prägend für sein Schaffen, das dem intimen Innenraum mit Werken im menschlichen Massstab begegnet. Hier lassen sich seine Plastiken, die mit figürlichen und pflanzlichen Anklängen spielen, als Gegenüber erleben. Häuslers Schöpfungen stehen in einem labilen Gleichgewicht.

«Leicht schräg», das Werk, welches diesen Sommer als letztes der Gruppe vollendet wurde, ist ein Beispiel für Häuslers souveränen Umgang mit dem Raum und für seinen Schalk. Aus seinen aktuellen Werken spricht eine neugewonnene Leichtigkeit und die Freude am Kreatürlichen, wie sie der «Grashalm», ein fein modellierter Strich im Raum verkörpert.

Das Museum Bruder Klaus Sachseln ist bis 1. November ausser montags täglich geöffnet: Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Die Sonderausstellung «Menschenmass» zeigt Werke von Jürg Häusler, Pi Ledergerber, Paul Louis Meier, Marlise Mumenthaler, Andrea Muheim, Thomas Birve, Albert Siegenthaler, Jo Achermann und Monika Gasser. Parallel
dazu ist die neue Grundausstellung «Niklaus von Flüe – Vermittler zwischen Welten» zu sehen.Jürg Häusler wurde 1946 in Olten geboren. Er besuchte die Kunstgewerbeschule Biel und die Hochschulen für Bildende Künste Berlin und Hamburg. Seit 1971 lebt er in Basel. 1981 erhielt er das Eidgenössische Kunststipendium, 1983 ein Stipendium für den Atelieraufenthalt in der Cité des Arts Paris. Bis 2011 war er Dozent an der Schule für Gestaltung Biel. Er zeigte Einzelausstellungen u. a. im Kunstmuseum Olten, in Freiburg i. Br., Basel, Biel, Bern und Lausanne. Er war vertreten an den Plastikausstellungen in Bex und Gambarogno. Öffentliche Werke stehen u. a. in Freiburg i. Br., Basel, Muttenz, Biel und am Urnersee.

Bruder Klaus Museum

Gastbeitrag
4. Oktober 2012 | 12:56