Holzskulptur "Ring for Peace" aktuell in Lindau
International

Weltversammlung «Religions for Peace» will Anstösse geben

Lindau, 11.8.19 (kath.ch) Von der geplanten Weltversammlung «Religions for Peace» im südbayerischen Lindau sollen zwei Impulse ausgehen: der Schutz heiliger Stätten der Erde und eine Initiative gegen sexuelle Gewalt an Frauen. Auch aus der Schweiz werden Teilnehmende erwartet.

Die Impulse stellte Wolfgang Schürer bei einer Pressekonferenz in Lindau am 6. August vor. Er ist Vorsitzender der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft. Diese ist für die Umsetzung von «Religions for Peace» zuständig.

Täter-Identifizierung testen

Betreffend der Gewaltproblematik, sagte Schürer, «wollen wir eine konkrete Initiative gegen sexuelle Gewalt an Frauen lancieren». Es gehe um ein Projekt zur Täter-Identifizierung über DNS-Spuren, das man in Afrika testen wolle.

«Religions for Peace» findet vom 20. bis zum 23. August in Lindau am Bodensee statt. Damit kommt die Konferenz zu ihrem zehnten Treffen erstmals nach Deutschland. Eigenen Angaben nach ist die Versammlung die weltweit grösste Allianz religiöser Gemeinschaften in rund 100 Ländern. Hauptsitz der Allianz ist New York. Die Weltversammlungen finden alle fünf Jahre statt.

Kirchenprominenz aus Deutschland dabei

Erwartet werden diesmal rund 900 Teilnehmer. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Zusammenkunft eröffnen. Zudem sind etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., angekündigt.

Wenig Präsenz aus der Schweiz

Unter den angemeldeten Teilnehmenden am Anlass am Bodensee sind auch «einige Delegierte aus der Schweiz», wie die Organisatoren auf Anfrage bestätigen. kath.ch hat als ersten Schweizer Teilnehmer Marc Bundi ausfindig gemacht. Er nimmt als  »Beauftragter für interreligiösen Dialog der Zürcher Landeskirche» teil und habe Beobachterstatus, wie er an kath.ch schreibt.

Später hat sich Thomas Wipf bei kath.ch gemeldet. Der reformierte Pfarrer und ehemalige Präsident des Schweizerischen Evangelischer Kirchenbunds (SEK) und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ist Präsident des europäischen Rats der Allianz, genannt European Council of Religious Leaders (ECRL). Und er sei Mitglied des Vorbereitungskomitees der Versammlung in Lindau, schreibt er. Als solcher habe er aus der Schweiz neben Marc Bundi auch Brigitta Rotach, die theologische Leiterin des Haus der Religionen in Bern, und den gegenwärtigen Präsidenten des Schweizerischen Rats der Religionen, Bischof Harald Rein, eingeladen. Es seien also vier Delegierte aus der Schweiz anwesend.

Motto «für gemeinsame Zukunft sorgen»

Die Tagung in Lindau steht unter dem Motto «Caring for Our Common Future – Advancing Shared Well-Being» (»Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern»). Laut Schürer soll sie «nicht nur eine Celebration sein», sondern Wege zum Frieden bereiten. So träfen sich bei «Religions for Peace» nord- und südkoreanische Delegationen. «Die Weltversammlung ist also weder Selbstzweck noch reine Gipfelei, sondern Ausdruck unserer Verantwortung für morgen.»

Symbol: Ring for Peace

Bewusst ausgeladen worden seien keine Religionsvertreter. Wer bei den Vereinten Nationen akkreditiert sei, sei willkommen, so Schürer. Erstmals öffentlich vorgestellt wurde der «Ring for Peace». Diese vom Brandenburger Künstler Gisbert Baarmann geschaffene 7,5 Meter hohe Skulptur steht nun dauerhaft im Lindauer Luitpoldpark. Sie ist aus 36 Hölzern aus aller Welt als in sich verschlungenes Möbiusband geschaffen und soll die sich «gegenseitig komplettierende Eigenschaft von Weltreligionen» symbolisieren, «die in ihrer Einheit die Gesamtheit des Bewusstseins abbilden». (kna/rp) (ergänzt 12.8.)

Holzskulptur «Ring for Peace» aktuell in Lindau | © KNA
11. August 2019 | 11:14
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