Weltsynode: Die neue Sitzordnung und die erstmalige Teilnahme von Frauen sind für Michael Meier nicht mehr als «Kosmetik».
Vatikan

Weltsynode: Keine Einigung beim Umgang mit LGTBQ+ -Personen

Erzbischof Stankevics bestätigt im Medienbriefing: Die Synode hat das Thema Inklusion diskutiert. Eine Einigung sei frühestens an der Synode im Oktober 2024 zu erwarten. Er selbst habe seine Einstellung zu Homosexuellen revidiert und «verurteile Schwule» nicht mehr. Aber der Katechismus gelte weiter und daher seien Segnungen ausgeschlossen.

Bei der im Vatikan tagenden Weltsynode gibt es offenbar deutliche Meinungsverschiedenheiten über den Umgang mit sexuellen Minderheiten. Beim Medienbriefing über den Synodenverlauf sagte der lettische Erzbischof Zbignev Stankevics am Mittwoch, über die Frage sei debattiert worden; aber es werde frühestens bei der zweiten Synodenrunde eine Entscheidung fallen.

Persönliche Haltung geändert

Stankevics betonte, dass er selbst seine Haltung im persönlichen Umgang mit Homosexuellen geändert habe. Seit Papst Franziskus gesagt habe, dass er Schwule nicht verurteile, habe auch er seinen persönlichen Umgang geändert. Dennoch gelte in der Frage der Homosexuellen-Segnung, die von manchen Synodenteilnehmern befürwortet wird, weiterhin die Lehre der Kirche, wie sie im Katechismus stehe.

Der polnische Erzbischof Zbignevs Stankevics in Lettland
Der polnische Erzbischof Zbignevs Stankevics in Lettland

Daher bleibe jeglicher Sex ausserhalb der Ehe Sünde, betonte der Erzbischof. «Ich kann einen homosexuellen Menschen segnen, aber wenn ich zwei Männer segnen würde, die sagen, dass sie wie Ehegatten zusammenleben, wäre eine Segnung ein grosses Problem, denn das bedeutet, dass sie in Sünde leben.»

Beachtung der Wahrheit

Wenn der Papst, so wie beim Weltjugendtag in Lissabon, sage, dass die Kirche offen sein müsse für alle, bedeute dies, dass die Kirche auch alle Sünder annehme und ihre Menschenwürde respektiere. Aber sie müsse dies unter Beachtung der Wahrheit tun, so der Erzbischof von Riga. (cic)

Weltsynode: Die neue Sitzordnung und die erstmalige Teilnahme von Frauen sind für Michael Meier nicht mehr als «Kosmetik». | © KNA
19. Oktober 2023 | 12:00
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