Franziskus Jordan (1848–1918) gründete den Orden der Salvatorianer.
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Vor der Seligsprechung: Webseite über den Gründer des Salvatorianer-Ordens

Am 15. Mai 2021 soll der Gründer des Salvatorianer-Ordens in Rom seliggesprochen werden. Nun haben die deutschsprachigen Gemeinschaften über Pater Franziskus Jordan (1848–1918) eine Web-Plattform online gestellt.

Unter www.PaterJordan.org bietet die neue Website alle relevanten Informationen rund um den Ordensgründer, wie es in einer Mitteilung des Ordens heisst. Hinter dem Projekt stehen die Salvatorianerinnen und Salvatorianer aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz.

Leben vom Glauben her erneuern

Johann Baptist Jordan, der später den Ordensnamen Franziskus Maria vom Kreuze annahm, stammte aus Gurtweil im Schwarzwald. Nach seiner Priesterweihe 1878 wurde er nach Rom geschickt, wo er den grössten Teil seines Lebens verbrachte.

1881 gründete er die Gesellschaft des Göttlichen Heilandes (Salvatorianer) mit dem Ziel, das soziale Leben vom Glauben her zu erneuern. Sieben Jahre später folgte die Gründung des weiblichen Zweigs, der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Heiland (Salvatorianerinnen).

2000 Mitglieder in 40 Ländern

Dem Salvatorianerorden gehören heute weltweit rund 2000 Frauen und Männer in 40 Ländern an. Pater Jordan organisierte auch Gruppen von Laien, um sie für die Verkündigung der Kirche auszubilden. Er starb am 8. September 1918 in Tafers im Kanton Freiburg.

Die neue Website informiert über das Leben und Wirken des Ordensgründers, «aber auch über die Spiritualität und das Wirken der von Pater Franziskus Jordan gegründeten Ordensgemeinschaften», so Josef Wonisch, Provinzial der österreichischen Salvatorianer. Mit dem neuen Webauftritt werde die Identität der salvatorianischen Gemeinschaften erlebbar und erfahrbar gemacht.

Langer Seligsprechungsprozess

Zusätzlich bietet die Website auch umfassende Informationen zum Seligsprechungsprozess, erklärt Hintergründe und Ziele, liefert aktuelle Berichte und listet relevante Termine auf. Publikationen, Gebete, Predigten, Videos und Statements ergänzen das breite Informationsangebot der Website.

Der Seligsprechungsprozess für P. Jordan war bereits 1942 eingeleitet worden, zog sich aber wegen Unklarheiten immer wieder in die Länge. Papst Franziskus anerkannte am 19. Juni 2020 ein Ereignis im brasilianischen Jundiai als für den Akt notwendiges Wunder.

Wunder des gesund geborenen Kindes

Ein dort lebendes junges Paar aus der Laien-Vereinigung der Salvatorianer wurde 2014 von mehreren Fachärzten darüber informiert, dass ihr noch ungeborenes Kind an Skelettdysplasie, einer unheilbaren Knochenerkrankung, leidet. Nachdem die Eltern zu Jordan für ihr Kind beteten, kam es an dessen Todestag, 8. September, gesund zur Welt. Diese wunderbare Heilung sei von Gott auf die Fürsprache von Pater Franziskus Jordan gewirkt worden, befand der Vatikan.

Die österreichische Provinz des Ordens hatte im Juni hocherfreut auf das Grünlicht für die Seligsprechung reagiert und bezeichnete den Zeitpunkt der Bekanntgabe als Hoffnungszeichen während der Pandemie: «Pater Franziskus Jordan war in seinem Leben mit vielen Krisen konfrontiert, dennoch hat er niemals den Glauben und die Hoffnung aufgegeben und immer wieder voll Zuversicht Wege aus diesen Krisen gesucht und gefunden», so Wonisch.

Die Seligsprechungsfeier ist am 15. Mai 2021 in der Lateranbasilika in Rom angesetzt, vorstehen wird ihr der Präfekt der Vatikan-Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Giovanni Angelo Becciu.

Einsatz in Schulen, Spitälern, Militär

Das Aufgabengebiet der Salvatorianer ist weit und reicht von Schulen, Pfarren, Erziehung, der Leitung von Exerzitien oder dem Einsatz in Spitälern und in der Mission bis hin zur Seelsorge für Familien, Militär und Künstler. Die Zusammenarbeit mit Laien wird grossgeschrieben. (kap)

Franziskus Jordan (1848–1918) gründete den Orden der Salvatorianer. | © zVG
13. Dezember 2020 | 12:34
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