André aus Bulle FR: "Ich bin der Stern."
Schweiz

Sternsinger André aus Bulle: «Ich helfe gerne den Armen»

Sie kommen aus Dallenwil, Bulle und Tesserete und werden heute Abend im Bundeshaus empfangen. Die zwölf Sternsingerinnen und Sternsinger treffen sich zuvor in der Berner Pfarrei Dreifaltigkeit, wo sie einige Lieder üben und sich umkleiden – für den Auftritt vor Nationalratspräsident Eric Nussbaumer und weiteren Parlamentariern und Parlamentarierinnen.

Barbara Ludwig

«Seht ihr unsern Stern dort stehen». Das ist eines der Lieder, das die zwölf Sternsinger und Sternsingerinnen aus verschiedenen Regionen der Schweiz heute Abend für Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Bundeshaus singen.

Die Gruppe der Sternsinger aus Bulle FR auf dem Weg zur Pfarrei Dreifaltigkeit. Links Erwin Tanner von Missio Schweiz mit dem Friedenslicht.
Die Gruppe der Sternsinger aus Bulle FR auf dem Weg zur Pfarrei Dreifaltigkeit. Links Erwin Tanner von Missio Schweiz mit dem Friedenslicht.

Um 14 Uhr taucht ein gelber Stern am Treffpunkt des Bahnhofs Bern auf. André trägt den Stern aus Holz, der an einem Stab befestigt ist. Der Elfjährige gehört zur Sternsingergruppe aus Bulle FR. Es stellt sich heraus, dass sich die Gruppen aus Dallenwil NW und Tesserete TI bereits auf den Weg zur Pfarrei Dreifaltigkeit gemacht haben.

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«Ich bin der Stern»

«Ich bin der Stern», sagt André, der seit einem Jahr bei der Sternsinger-Aktion mitmacht. Das mache ihm Freude. «Ich helfe gerne den Armen und ich singe gerne», erklärt er seine Motivation. Heute werde er zum ersten Mal das Bundeshaus besuchen. Mit André sind ein weiterer Knabe und zwei Mädchen, die sich später als Könige und Königinnen verkleiden. Begleitet werden die Sternsinger von zwei Erwachsenen.

Als Erwin Tanner, Direktor von Missio, mit weiteren Vertretern des Hilfswerks eintrifft, geht es los in Richtung Pfarrei Dreifaltigkeit. Tanner trägt das Friedenslicht von Bethlehem in einer Laterne mit – durch die Strassen von Bern. Dies tun auch viele Sternsingergruppen, wenn sie zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag von Haus zu Haus gehen.

Sternsingerinnen aus Tesserete singen ihr Lied.
Sternsingerinnen aus Tesserete singen ihr Lied.

Gutes tun für andere Kinder in der Welt

In der Pfarrei treffen die Sternsinger aus Bulle mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Kantonen Nidwalden und Tessin zusammen und nehmen an zwei langen Holztischen Platz. Erwin Tanner und Philipp Ottiger, Vikar der Pfarrei, sprechen Worte der Begrüssung in den verschiedenen Landessprachen. «Wir dürfen Gott danken für die Gelegenheit, hier zusammen sein», sagt Ottiger. «Ihr tut euch etwas Gutes, aber auch für andere Kinder in der Welt.» Damit nimmt er wohl Bezug auf das Engagement der Sternsinger für benachteiligte Kinder im Süden.

Gold und Silber: Die Mädchen aus dem Tessin kleiden sich in prächtigte Gewänder.
Gold und Silber: Die Mädchen aus dem Tessin kleiden sich in prächtigte Gewänder.

Auch für Ladina Matthis aus Dallenwil ist der Besuch im Bundeshaus eine Premiere. «Ich freue mich, es macht Spass, weil ich etwas Neues erleben kann», sagt sie. Die 13-Jährige macht seit etwa fünf Jahren beim Sternsingen mit. «Es gefällt mir, von Haus zu Haus zu gehen und den Menschen eine Freude zu machen.» Sie werde sich als Stern verkleiden, während ihre drei Freunde aus Dallenwil dem Bundeshaus als Könige die Aufwartung machen werden.

Ladina Matthis und ein Sternsingermädchen aus Dallenwil beim Umkleiden.
Ladina Matthis und ein Sternsingermädchen aus Dallenwil beim Umkleiden.

Kronen aufsetzen

Die Zeit bis zum Aufbruch ins Bundeshaus ist mit einer Stunde knapp bemessen. Gemeinsam singen die zwölf Kinder das Lied «Seht ihr unsern Stern dort stehen», das auch eine französische und eine italienische Strophe hat. Begleitet werden sie von Marco Baumgartner, Seelsorger in Dallenwil, an der Gitarre. Anschliessend singt jede Gruppe ein Lied in ihrer Sprache, während die anderen zuhören.

Der Goldreif wird aufgesetzt.
Der Goldreif wird aufgesetzt.

Nach einem kleinen Zvieri ziehen sich die Sternsingerinnen und Sternsinger um. Werden zu Sternen und Königinnen und Königen. Beim Anziehen der farbigen Gewänder helfen ihnen die Begleiterinnen. Sie setzen ihnen die Krone auf, bürsten langes Haar oder befestigen ein Band an der Stirn.

Dann ist Zeit, aufzubrechen. Ins Bundeshaus – später werden es die Häuser ganz normaler Menschen in der Schweiz sein.


André aus Bulle FR: «Ich bin der Stern.» | © Barbara Ludwig
19. Dezember 2023 | 17:07
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