Mariano Tschuor
Schweiz

SRG-Kadermann leitet künftig die bischöfliche Medienkommission

Sitten VS, 10.12.16 (kath.ch) Die Schweizer Bischöfe haben an ihrer Versammlung im Wallis den Bündner SRG-Manager Mariano Tschuor (58) zum Präsidenten ihrer Medienkommission gewählt. Der Medienmann ist bereits seit vier Jahren in der Kommission aktiv. Tschuor habe das Vertrauen aller Bischöfe, heisst es seitens der Bischofskonferenz.

Die Wahl zum Präsidenten fiel auf Tschuor, weil dieser «sehr gut qualifiziert» sei, sagt Walter Müller, Informationsbeauftragter der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), auf Anfrage. Tschuor kenne sich aus im Journalismus, in den Medien und in der Öffentlichkeitsarbeit. Über Diskussionen im Vorfeld der Wahl informiert Müller nicht. Er sagt nur so viel: Tschuor habe das Vertrauen von allen Bischöfen.

Mariano Tschuor ist heute bei der SRG Leiter des zentralen Stabsbereichs Märkte und Qualität in Bern. Als solcher ist er für das Qualitätsmanagement der publizistischen Angebote des Medienunternehmens zuständig, verantwortet die nationalen Programme und Koproduktionen und koordiniert die Filmförderung. Tschuor arbeitet seit 1982 für die SRG, anfänglich in Chur, später in Zürich. Er habe kirchliche Themen mehrmals journalistisch aufgearbeitet, sagt er gegenüber kath.ch.

Reflexion im Dienst der Bischöfe

Die Wahl ins Präsidium freut den Medienmann. Für ihn bedeute das die Fortsetzung der bisherigen Arbeit in der Kommission und eine zusätzliche Führungsaufgabe, erklärt er auf Anfrage. Der praktizierende Katholik versteht seine Aufgabe als Service im Dienst der Bischöfe. Es gehe um die Reflexion darüber, wie man transparent und glaubwürdig kommunizieren könne, welches Instrument man dafür benutze, wie man proaktiv Themen setze und wie man in einer Kirche mit vielen Meinungen vermehrt mit einer Stimme reden könnte.

Die Medienkommission der SBK hat seit dem Abgang von André Kolly Ende 2012 keinen festen Präsidenten mehr. Nach Kolly übernahm der damalige Vizepräsident Werner de Schepper das Präsidium ad interim. Im Februar 2015 trat de Schepper zurück, aus Protest gegen die Entlassung von Simon Spengler, dem damaligen Sekretär der Medienkommission. Auf de Schepper folgte Marc Savary wiederum als Präsident ad interim. Seine vierjährige Amtsperiode dauert bis Ende Jahr.

Bischöfe sprechen mit SRG-Generaldirektor

An der Versammlung der Bischofskonferenz war neben Tschuor ein zweiter SRG-Vertreter anwesend: Generaldirektor Roger de Weck. Die Bischöfe hätten sich mit ihm über den Service Public und die religiösen Medienformate ausgetauscht, heisst es in der Mitteilung.

Die Bischöfe wählten nicht nur den Präsidenten, sondern auch sieben neue Mitglieder in die Medienkommission, drei bisherige bestätigten sie. Mit der Neubesetzung ab Anfang 2017 tritt die Kommission auch unter neuem Namen auf, als «Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit».

Andere Präsidien bleiben vakant

Zwei weitere SBK-Kommissionen haben weiterhin keinen festen Präsidenten: «Justitia et Pax» und «Migratio». Da sei wegen der laufenden Restrukturierung noch nichts entschieden worden, sagt Müller gegenüber kath.ch. (rp)

Mariano Tschuor | © zVg
10. Dezember 2016 | 09:37
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