Simone Curau-Aepli, Präsidentin Schweizerischer Katholischer Frauenbund SKF
50 Halleluja

Simone Curau-Aepli: Wenn Singen heilend ist

Zwischen Ostern und Pfingsten erzählen 50 Menschen, was ihnen ein Halleluja wert ist. Heute: Simone Curau-Aepli.

«Am 16. März 2022 stand ich beim Eindunkeln mit über hundert friedenshungrigen Menschen auf dem Marktplatz in Weinfelden. Die Kerze in meiner Hand nährte in mir die Hoffnung, meine Hilflosigkeit über diesen unsäglichen Krieg in Licht verwandeln zu können. Das gemeinsame Da-Stehen war anfangs etwas unbeholfen, das betretene Schweigen für viele schwierig auszuhalten. Als dann eine Gruppe junger Erwachsener, die sich vor der Chorprobe zu uns gesellt hatten, das «Halleluja» von Leonard Cohen anstimmten, ging ein kollektiver Schauer durch die Dastehenden. Es schien mir, als ob die Kerzen noch etwas heller leuchteten, weil sie sich in den feuchten Augen vieler reflektierten. In den Refrain stimmten viele mit ein, sangen oder summten die so vertraute Melodie mit und es entwickelte sich eine grosse Verbundenheit. Es sind nicht nur die Untersuchungen, die zeigen, dass im Gehirn von singenden Menschen keine Angst produziert werden kann. Es ist meine persönliche Erfahrung, dass Singen nährend und heilend ist.»

Simone Curau-Aepli ist Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbund. (jas)

Simone Curau-Aepli, Präsidentin Schweizerischer Katholischer Frauenbund SKF | © zVg
15. Mai 2022 | 05:52
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