Die Aktion "Walk in her Shoes" von katholischen Frauenverbänden in Rom.
Zitat

Simone Curau-Aepli – «Unsere Realität ist, dass wir abgewiesen werden»

Die Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds SKF, Simone Curau-Aepli, war anlässlich eines Treffens des «Catholic Womens Council» in Rom. Zusammen mit anderen katholischen Frauenverbänden führte sie auf dem Valle Aurelia eine Protestaktion durch. Der ursprüngliche besser frequentierte Durchführungsort wurde vom Vatikan verboten.

«Wir stehen vor den Mauern des Vatikan. Das ist sinnbildlich der Ort, wo wir uns als Frauen befinden und uns einsetzen für eine bessere Welt, für gleiche Würde und gleiche Rechte. Auch wenn nun einige Frauen im Vatikan sind und an der Synode mitdiskutieren dürfen, die Mehrheit der Frauen fühlt sich immer noch ausgeschlossen und nicht gehört.

Jedes Paar Schuhe ist mit einer Erfahrung von Frauen in der katholischen Kirche verbunden.
Jedes Paar Schuhe ist mit einer Erfahrung von Frauen in der katholischen Kirche verbunden.

Dieses Treffen in Rom des internationalen Netzwerks ‹Catholic Womens Council›, das Schweizerinnen und Schweizer mitgegründet haben, bestärkt uns Frauen darin dranzubleiben. Deshalb bin ich auch hier vor Ort in Rom. Ich brauche das, um weiterzukämpfen. Ich bleibe in dieser Kirche, weil sie auch meine Kirche ist und tue den ewig Konservativen keinen Gefallen mit meinem Austritt.

Simone Curau-Aepli (zweite von links). Rechts stehen Helena Jeppesen-Spuhler und Renata Asal-Steger.
Simone Curau-Aepli (zweite von links). Rechts stehen Helena Jeppesen-Spuhler und Renata Asal-Steger.

Unsere Aktion ‹Walk in her Shoes› steht symbolisch für Frauen, die Diskriminierung und Missbrauch in der katholischen Kirche erfahren haben. Dazu sind 50 Paar Schuhe aufgestellt, mit verschiedenen Beispielen. Wir haben sie in Deutsch und Englisch aufgeschrieben. Neben einem Paar Schuhe steht der Wunsch einer Theologin, die sich zur Priesterin berufen fühlt, aber vom eigenen Bischof und vom Vatikan ignoriert wird. Das ist unserer Realität, dass wir abgewiesen und ausgeschlossen werden. Auch mit unserer harmlosen Aktion, die anscheinend schon Angst macht und für die Hochwürden bedrohlich ist.»

Eingeladen hatten zur Protestaktion auf dem Valle Aurelia in Rom katholische Frauenverbände und die Schweizer «Allianz Gleichwürdig Katholisch». Die Aktion sollte ursprünglich auf dem Gelände der Casa Bonus Pastor im Herzen Roms stattfinden. Doch da sich dieser auf vatikanischem Staatsgebiet befindet, wurde das Gesuch abgewiesen.

Laut Aussage der Journalistin Judith Wipfler, die für die SRF-Sendung Perspektiven die Aktion in Augenschein nahm, fand diese dann auf «einem vertrockneten Rasenstück mit Hundehaufen» statt. Dahinter türmte sich eine grosse Ziegelsteinmauer auf und dahinter liegt der Vatikan. Auch Helena Jeppesen-Spuhler sowie RKZ-Präsidentin Renata Asal-Steger haben an der Aktion teilgenommen. (sas)


Die Aktion «Walk in her Shoes» von katholischen Frauenverbänden in Rom. | © SKF, Facebook
16. Oktober 2023 | 13:30
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