Helena Jeppesen-Spuhler: «Ich spüre hier einen Kulturwandel»
Erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche diskutieren in einer Bischofssynode 54 Frauen mit und stimmen auch ab. Eine davon ist Helena Jeppesen-Spuhler. Als eine von zehn europäischen Delegierten versucht sie die Schweizer Anliegen einzubringen.
«Der Missbrauch ist ein starkes Thema, das die synodale Versammlung überschattet, aber auch prägt. Das Thema wird diskutiert werden, weil es verschiedene Länder einbringen. Schliesslich geht darum, ob die Arbeit der katholischen Kirche überhaupt noch glaubwürdig ist.
Ich glaube an meine Kirche, die Kirche besteht nicht nur aus der Hierarchie und dem Klerus, sondern aus ganz vielen Frauen, Männern und Kindern an der Basis, die sich treffen und feiern, beten und zusammen Leben gestalten in Dörfern und in Ländern. Diese Menschen will ich vertreten und für diejenigen einstehen, die sich schon seit Jahren für eine stärkere Rolle der Frauen in der katholischen Kirche einsetzen. Diese Stimmen will ich einbringen, aber auch für die Menschen reden, die keine Stimme haben.
Ich spüre hier einen Kulturwandel, denn wir bleiben im Dialog. Die Bischöfe müssen den Frauen und verheirateten Männern zuhören. Das ändert die Gesprächskultur, die Bischöfe müssen sich umgewöhnen. Die Frauen sprechen konkreter und wollen pastorale Lösungen, dies allein gibt der Versammlung schon eine spezielle Farbe. Das finde ich gut.»
Die Schweizer Synodenteilnehmerin Helena Jeppesen-Spuhler erzählte in der SRF-Sendung «Perspektiven» im Interview mit Judith Wipfler von ihren bisherigen Erfahrungen in Rom. (sas)
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