Video-Konferenz in Rom im März 2022: Papst Franziskus und Kardinal Kurt Koch mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill und Metropolit Hilarion.
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Seitenhieb in Richtung Moskau? Franziskus kritisiert «Staatskleriker»

«Lasst die Priester Hirten des Volkes sein und nicht Monsieur l’Abbé und auch nicht die ‘Staatskleriker’», sagt Papst Franziskus in einem Interview mit Jesuiten in Afrika. Den Ausdruck «Staatskleriker» hatte er zuletzt mit Blick auf Patriarch Kyrill verwendet.

«Der grösste Trost ist, wenn ich einfache Menschen sehe, die glauben. Das tut mir gut. Mein Trost sind die treuen Menschen Gottes, Sünder, aber Gläubige. Die Eliten hingegen, die Sünder und Ungläubigen, lassen mich verzweifeln. Lasst die Priester Hirten des Volkes sein und nicht Monsieur l’Abbé und auch nicht die ‘Staatskleriker’.»

«Was tröstet Sie – und was lässt Sie verzweifeln?», wollten Jesuiten im Kongo und Südsudan von Papst Franziskus bei seiner Afrika-Reise wissen. Die Antworten hat die Jesuiten-Zeitschrift «La Civiltà cattolica» veröffentlicht.

Das Wort «Staatskleriker» könnte ein Seitenhieb in Richtung Moskau sein: Bei einer Video-Konferenz im März 2022 mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill, dem damaligen Aussenbeauftragten Metropolit Hilarion und Kurienkardinal Kurt Koch, dem Ökumene-Minister im Vatikan, sagte Franziskus, Kyrill müsse aufpassen, nicht zum «Staatskleriker» und zu Putins «Messdiener» zu werden. In der Folge trübte sich das russisch-vatikanische Verhältnis ein. Anfang Oktober 2022 bezeichnete die russisch-orthodoxe Kirche die Beziehungen als «eingefroren». (rr)


Video-Konferenz in Rom im März 2022: Papst Franziskus und Kardinal Kurt Koch mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill und Metropolit Hilarion. | © KNA
16. Februar 2023 | 14:20
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