Vereidigung der Schweizergarde, 2023
Schweiz

Schweizergarde: 34 neue Rekruten werden am 6. Mai vereidigt

34 Soldaten der Päpstlichen Schweizergarde werden am 6. Mai im Vatikan ihren feierlichen Eid ablegen. Das sind 11 mehr als vor einem Jahr. Das bewaffneten Korps schützt seit dem 16. Jahrhundert den Papst und den Vatikan.

Am 6. Mai werden alle Soldaten des Papstes wie jedes Jahr ihre «Grand Gala»-Uniform anlegen, die berühmte bunte Uniform mit dem Brustpanzer, die nur zu den besonderen Segnungen des Papstes an Weihnachten und Ostern getragen wird.

Gedenken an den «Sacco di Roma»

Das Datum der Vereidigung der neuen Rekruten ist nicht zufällig gewählt. Es erinnert an das Opfer von 147 Schweizer Soldaten, die während der Plünderung Roms durch die Armee Karls V. am 6. Mai 1527 umkamen, als sie das Leben von Papst Clemens VII. retteten. Der Überfall ist als «Sacco di Roma» bekannt.

"Sacco di Roma" - Darstellung von Martin und Werner Jordan
"Sacco di Roma" - Darstellung von Martin und Werner Jordan

Die Vereidigungszeremonie findet um 17 Uhr im prestigeträchtigen Sankt-Damasius-Hof des Apostolischen Palastes im Vatikan statt, wo normalerweise die Staatsoberhäupter auf Besuch empfangen werden. Die neuen Soldaten, die alle den Rang eines Hellebardiers haben, werden dem Papst ihre Treue schwören und dabei – im Notfall – ihr Leben riskieren. Sechzehn von ihnen sind deutschsprachig, ebenso viele französischsprachig und zwei italienischsprachig. Das ist einer Mitteilung zu entnehmen.

Die Schweizergarde, die älteste noch aktive Armee der Welt, wurde am 22. Januar 1506 von Papst Julius II. gegründet. Sie besteht aus etwa 130 Soldaten und ist für den Schutz des regierenden Pontifex sowie für die Bewachung seiner Residenz zuständig. Sie stehen an den Eingängen des Vatikans, aber auch in der Nähe des Papstes bei Audienzen und öffentlichen Feiern.

Eid auf die Fahne

Dem Programm zufolge sind zwei Tage mit Feierlichkeiten geplant. Am 5. Mai werden die Schweizergardisten in den Mauern des Vatikans an einer Zeremonie zur Ehrung der Verstorbenen vom 6. Mai 1527 und zur Verleihung von Medaillen an verdiente Gardisten teilnehmen. Am 6. Mai sind sie dann an einer von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geleiteten Messe im Petersdom präsent.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, 2022
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, 2022

Wie es der Brauch verlangt, wird der Eid auf die Fahne des Korps der Päpstlichen Schweizergarde vor Oberst Christoph Graf, dem Kommandanten der Garde, abgelegt. Ebenso anwesend ist Erzbischof Edgar Peña Parra, Substitut für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats.

Schweizer Politik-Delegation

Die Schweiz wird durch Bundespräsidentin Viola Amherd, Nationalratspräsident Eric Nussbaumer und Ständeratspräsidentin Eva Herzog vertreten. Der Kanton Basel-Landschaft wird in diesem Jahr besonders geehrt.

Bundespräsidentin Viola Amherd, 2023
Bundespräsidentin Viola Amherd, 2023

Im Rahmen ihrer Vereidigung werden die jungen Soldaten und ihre Familien auch privat vom Papst empfangen.

Letztes Jahr wurden 23 neue Rekruten in die Schweizergarde aufgenommen. Das sind 11 weniger als dieses Jahr.

Voraussetzungen für Aufnahme

Um in die Päpstliche Schweizergarde aufgenommen zu werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Die Bewerber müssen Schweizer Staatsbürger, praktizierende Katholiken, aber auch ledig sein, mindestens 1,74 m gross und zwischen 19 und 30 Jahre alt sein. Sie müssen sich ausserdem für mindestens 26 Monate verpflichten. Zugelassen sind bisher nur männliche Bewerber. (cath.ch/ Adapt. rp)


Vereidigung der Schweizergarde, 2023 | © Oliver Sittel
18. April 2024 | 14:00
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